Update, Montag, 27. März, 11:22 Uhr: Der Streik trifft auch Sylt: Es sei wie eine „Geiselnahme“ von rund 3500 Pendlern, beklagt der Sprecher von der Pendlerinitiative Achim Bonnichsen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Seit 35 Jahren pendele er auf die Insel, noch nie sei wegen eines Streiks kein Zug gefahren. Das Schlimme: Betroffen sei unter anderem Personal, wie Pflegekräfte, Polizisten, Ärzte und anderes Krankenhauspersonal. „Da hat man dieses Mal nicht drauf geachtet.“
Laut Bonnichsen gebe es keine Alternative zur Fahrt über den Bahndamm durchs Watt. Die Syltfähren, die von Dänemark aus nach List fahren, seien wegen der längeren Anreisezeiten für viele Menschen, die zum Arbeiten auf die Insel fahren, keine Option. Das habe die Gewerkschaften allerdings nicht interessiert, dass die Insel für die meisten Menschen nur mit der Bahn zu erreichen sei.
Update, Montag, 27. März, 10:30 Uhr: Hamburger bleiben heute am Boden: Auch Flüge starten heute nicht am Hamburg Airport. Wie die Website „Flightright.de“ mitteilt, gebe es eine EU-Fluggastrechte-Verordnung, die Fluggesellschaften von der Entschädigungspflicht befreit, wenn der Flug in die aktive Phase eines Streiks falle. Reisende sollen sich an ihre Fluggesellschaft wenden, falls es zu Stornierungen oder Umbuchungen kommen sollte.
Update, Montag, 27. März, 08:50 Uhr: Anders als erwartet hat der Warnstreik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst am Montagmorgen in und im Hamburg nicht für volle Straßen gesorgt. „Wir haben eine normale Verkehrslage, so wie jeden Montag um diese Uhrzeit“, sagte ein Sprecher der Polizei Hamburg. Ein Blick auf die aktuellen Staukarten zeigt: Auf den meisten großen Verkehrsadern in Hamburg stockt der Verkehr – so wie an den meisten Montagen.
Update, Montag, 27. März, 08:00 Uhr: Hamburg – Gute Nachrichten für Autofahrer: Die wegen Bauarbeiten gesperrte Autobahn 7 in Hamburg ist am frühen Montagmorgen wieder freigegeben worden. Seit 1.03 Uhr sei der Tunnel wieder geöffnet, sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitstelle in Hamburg am Montagmorgen.
„Die Vollsperrung konnte vier Stunden früher als geplant, abgeschlossen werden“, teilte die Autobahn GmbH mit. Von den Warnstreiks ist der Tunnel nicht betroffen. Das Landesarbeitsgericht Hamburg hatte am Sonntag entschieden, dass die Gewerkschaft eine Notdienstvereinbarung vorlegen muss, nach der ein normaler Betrieb des Tunnels möglich ist. Dies teilte Verdi am Sonntagabend mit.
Update, Montag, 27. März, 06:30 Uhr: Hamburg – Der um Mitternacht gestartete bundesweite Verkehrsstreik trifft den Norden am Montag deutlich weniger als das Nachbarland Hamburg. Die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins müssen sich vor allem auf Behinderungen im Eisenbahnverkehr einstellen. Schwierig dürfte es vor allem für Bewohner des Speckgürtels im Norden Hamburgs werden, da die S-Bahnen des HVV in der Hansestadt nicht fahren.
Hingegen fahren sollen die U-Bahnen und die Busse. Auch die Elb-Fähren seien von dem Streik nicht betroffen, heißt es in einer Pressemitteilung des HVV.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bestreikt den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Der Fernverkehr wird komplett, der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Notfahrpläne sind laut Bahn nicht möglich. Auswirkungen sollten bereits seit Sonntagabend und noch am Dienstag zu spüren sein. Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, können das Ticket laut Bahn bis 4. April flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.
Die Beschäftigten des Hamburger Flughafens hatten bereits am Sonntagabend, 22 Uhr, ihre Arbeit niedergelegt. Der Flughafen Hamburg streicht bis Montag, 22 Uhr, alle Abflüge. Und auch bei den Ankünften werde es zu Flugstreichungen kommen, teilte der Airport bereits im Vorfeld mit.
Alle 147 Abflüge sollen demnach in dieser Zeit ausfallen. Zudem hätten die Airlines bereits 79 der 152 geplanten Landungen gestrichen, teilte der Airport am Sonntag mit. Betroffen seien auch einzelne Flüge, die am Sonntag nach Beginn des Warnstreiks um 22.00 Uhr geplant gewesen seien. Ursprünglich hatte der Airport rund 35.000 Fluggäste erwartet.
Erstmeldung vom Samstag, 25. März 2023: Hamburg – Vielfacher Stillstand in der Hansestadt Hamburg. Im Arbeitskampf um besser Löhne legen die Streikenden am Montag, 27. März 2023, große Teile des öffentlichen Nahverkehrs lahm. Die Deutsche Bahn stellt den gesamten Fernverkehr ein. Was fährt – und was nicht – hat 24hamburg.de im großen Überblick zusammengestellt: Mega-Streik im HVV – So fahren die Busse und Bahnen am Montag in Hamburg.
Wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst fielen am Flughafen Hamburg bereits am vergangenen Freitag alle Abflüge und alle Ankünfte aus. Von Sonntag bis Dienstag geht es nun weiter: Der Streik von Verdi soll mindestens bis Montagabend zum Stillstand auf dem Airport Hamburg kommen. Einzelne Betriebe sollen sogar bis Dienstag bestreikt werden, teilte Verdi im Vorfeld mit.
Alle Entwicklungen zum Mega-Streik-Tag an Hamburg lesen Sie am Montag an dieser Stelle.
Hintergrund des bundesweiten Warnstreiks sind Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst sowie in der Verkehrsbranche. Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld für die Beschäftigten ein. Diesen Forderungen sollen neben dem Warnstreik auch Kundgebungen unter anderem in Hannover und Bremen Nachdruck verleihen.
Verdi fordert vor der am Montag beginnenden dritten Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten im Februar ein Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2500 Euro umfasst.
Die EVG fordert von der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten an. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben, und stellte Einmalzahlungen von zusammen 2500 Euro in Aussicht. (dpa/fr/kom)