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Klima-Streik mit Verdi erfährt Gegenwind – Umfragen zeigen wenig Verständnis

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Von: Lia Stoike

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Mehrere Tausend Klima-Aktivisten demonstrieren heute auf dem Jungfernstieg in Hamburg. Umfragen zeigen: Nicht alle haben Verständnis für die Demo.

Hamburg – Unzählige Aktivisten haben sich heute auf dem Jungfernstieg in Hamburg versammelt, um gegen den Klima-Wandel und gemeinsam mit Verdi gegen die Verkehrswende zu demonstrieren. Es ist ein Teil einer deutschlandweiten Protestaktion. Fridays for Future Hamburg (FFF) teilte am Freitagnachmittag mit, dass 12.000 Demonstranten durch die Innenstadt ziehen. Umfragen unseres Medienhauses zeigen allerdings, dass es auch Gegenwind gibt.

Soziale Bewegung:Fridays for Future (FFF)
Gründung:20. August 2018
Gründerin:Greta Thunberg

Klima-Streik erfährt Gegenwind – Warum die Demonstranten auf die Straße gehen

Der Klima-Streik auf dem Jungfernstieg startete sehr friedlich: Neben Reden, gehalten von Aktivisten, sang der Singer-Songwriter Pohlmann ruhige Lieder zum Klang seiner Gitarre, bevor die Streikenden durch die Innenstadt zogen. Gleich an mehreren Stellen in der Hansestadt sollen im Laufe des Tages Aktionen für die Belange des Klimaschutzes und der Mobilitätswende erfolgen. Da Klima und Verkehr unmittelbar zusammenhängen, bietet der Hamburger Verkehrsbund nun ein Klimaticket an.

Klima-Streik auf dem Jungfernstieg
Für den Klima-Streik versammelten sich unzählige Klima-Aktivisten auf dem Jungfernstieg, die für die Verkehrswende und besseres Klima demonstrierten. © Stoike

Die Bewegung fordert, dass sich die Politik an das Pariser Klimaabkommen hält und an wissenschaftlichen Fakten orientiert. Fridays for Future (FFF) teilte außerdem in einer Pressemitteilung mit, dass der Verkehrsminister ihrer Auffassung nach eine Transformation im Verkehr verhindern wolle und somit die Klimaziele bis 2030 gefährde. Aus diesem Grund solidarisieren sich die Klima-Aktivisten mit den Streikenden in des öffentlichen Nahverkehrs. Umfragen unseres Medienhauses zeigen, dass nicht alle dieser Meinung sind.

Philipp ist ganz aus Stuttgart angereist, allerdings nicht für den Klima-Streik, sondern für einen Urlaub mit der Familie. Von der Klima-Demonstration wusste der 27-Jährige in blauer Mütze und Jacke nämlich nichts. „Ich wusste nur, dass die Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsmittel streiken“, sagt er. Auf die Frage, ob er Verständnis mit den Streikenden hat, kann er zunächst nicht antworten. Schließlich sagt er nach langem Zögern: „Ja, aber für diese Klima-Kleber nicht. Diese Aktionen finde ich ziemlich dumm.“

Passanten äußern ihre Meinung zum Klima-Streik: „Das ergibt keinen Sinn“

Er ist nicht der einzige Passant, der mit skeptischem Blick an den Menschenmassen vorbeiläuft. Ein 23-Jähriger aus Würzburg in schwarzer Jacke sieht den Zusammenschluss der Klima-Aktivisten mit der Gewerkschaft Verdi kritisch. „Das ergibt in meinen Augen keinen Sinn“, sagt er.

Umfrage von 24hamburg.de zeigt: wenig Verständnis für Protest

Insgesamt 2636 Personen stimmten bereits bei einer Umfrage von 24hamburg.de in Zusammenhang mit den Lohnverhandlungen des Hochbahn-Streiks ab (Stand 3. März 2023). 56 Prozent äußerten, dass sie kein Verständnis für die Hochbahn-Mitarbeiter und den Streik im Hamburger Verkehrsbund (HVV) hätten. 38 Prozent stimmten dafür, dass der Streik sinnvoll sei. Bei einer weiteren Umfrage von kreiszeitung.de erklärten 51 Prozent von 138 Abstimmenden, dass der aktuelle, deutschlandweite ÖPNV-Streik unnötig sei.

Sänger Bohlmann auf der Bühne Klima-Streik
Der Sänger Pohlmann trat im Zeichen der Fridays for Future Bewegung während des Streiks auf. © Stoike

Gunter Müller und Ute Kiehn-Müller sehen das anders. Das Paar aus Jork hat sich nur wegen des Streiks auf den Weg in die Hamburger Innenstadt gemacht. „Mit den Deichen unmittelbar an der Elbe, sind wir direkt von den Klimafolgen betroffen“, sagt Müller.

Sympathisanten des Klima-Streiks finden: „Passiert zu wenig für die Verkehrswende“

Der 64-Jährige kann das Bündnis aus Klima-Aktivisten und Verdi verstehen. In seinen Augen passiere zu wenig für die Verkehrswende. „Auch global gesehen, ist es wichtig, dass was passiert“, findet Ute Kiehn-Müller. Die Welt werde in absehbarer Zeit unbewohnbar, wenn es so weitergehe. Der Streik sei aus ihrer Sicht ein gutes Zeichen.

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