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Hitze in Hamburg: CDU will konkrete Maßnahmen für die Stadt

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Von: Kevin Goonewardena

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Der Klimawandel macht sich längst auch in Hamburg bemerkbar. Wie die Stadt dem entgegensteuern will und was die CDU plant.

Hamburg - Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger stellt den Klimawandel nicht nur nicht infrage, immer wieder ergeben Umfragen, dass in Deutschland die Sorge über die Folgen des Klimawandels besonders stark ausgeprägt ist. Bereits vor fünf Jahren gaben 40 Prozent der Deutschen an, „sehr“ oder „äußerst besorgt“ über die Folgen des Klimawandels zu sein, wie die Vergleichsstudie European Social Survey (2017) laut kliamafakten.net ergab. Für junge Leute ist der Klimawandel gar das größte Sorgen-Thema.

Name:Frei und Hansestadt Hamburg
Fläche:755,2 km²
Bevölkerung:rund 1,9 Millionen
Regierung und Regierungsoberhaupt:Hamburger Senat, Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)

Klimawandel in Hamburg: Müssen Eigenheimbesitzer und Mieter nun für Schutzmaßnahmen zahlen?

Längst sei bekannt, was gegen Hitzewellen in Städten zu tun sei, schreibt nun das Hamburger Abendblatt. Doch die Stadt komme bei ihren Bemühungen nur langsam voran. Dabei sind Städte durch ihre enge Bebauung und dem damit verbundenen sogenannten Hitze-Inseleffekt besonders stark von extremen Temperaturen betroffen.

Ein Containerschiff fährt in den Hamburger Hafen ein. Im Vordergrund der Elbstrand in Blankenese.
Eine Gruppe junger Frauen bei sommerlichen Temperaturen am Elbstrand in Hamburg. Immer öfter wird es in Hamburg immer wärmer. Was die Stadt dagegen tut - und was die CDU fordert, um Risikogruppen vor der Hitze zu schützen. © Hanno Bode/Imago Images

Helfen kann hier mehr Grün und das Begrenzen der Versiegelung der Böden. Und auch gegen Starkregen sind diese Instrumente hilfreich. Eine geeignete Umsetzung wäre etwa die Begrünung von Dächern. Doch was bedeutet das für die Bürger und Bürgerinnen? Müssen Eigenheimbesitzer nun nachrüsten? Oder Mieter sich an den Kosten entstehender Dachbepflanzung beteiligen?

Maßnahmen für den Klimaschutz: Dachgrün in Hamburg gegen Hitze und Starkregen

Warum die Begrünung von Gebäuden ein besonders wirksames Mittel gegen Hitze in Städten ist, erläutert David Grawe, vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit an der Uni Hamburg.

Feuchte Grünflächen kühlen, weil für die Verdunstung Energie verbraucht wird, die nicht mehr zur Temperaturerhöhung beitragen kann. Für das zukünftige Stadt­klima ist es deshalb besonders wichtig, den Grünflächenanteil zu erhöhen und den Versiegelungsgrad zu begrenzen.

David Grave, Centrum für Erdsystemforschung an der Universität Hamburg

Begrünung von Hamburgs Dächern kommt nur schleppend voran

Diese Erkenntnis ist weder neu, noch fehlt es am Willen, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Doch trotz vielfacher Ankündigungen, so schreibt es das Abendblatt, verlaufe die Begrünung der Gebäude in Hamburg eher schleppend. Wie der Hamburger Senat auf eine CDU-Anfrage hin mitteilte, berichtet die Zeitung weiter, sei lediglich bei 93 der 7112 Immobilien städtischer Firmen, inklusive Wohnungen der SAGA, überhaupt geprüft worden, ob eine Begrünung zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels möglich ist. Laut Hamburg Wasser seien aktuell 1.720.165 Quadratmeter Dachfläche in der Hansestadt begrünt und damit gerade einmal 35.000 Quadratmeter mehr als im Jahr 2018. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) verspricht hier Tempo zu machen.

Hamburg längst von Klimawandel betroffen – so hoch ist der Temperaturanstieg in der Hansestadt

Längst spiegelt sich der Klimawandel auch in den Temperaturen wider, die in der Hansestadt herrschen. Das zeigt der Klimareport 2021 des Deutschen Wetterdienst (DWD). Wie das Hamburger Abendblatt unter Berufung auf den Report berichtet, ist das Wetter in Hamburg in den vergangenen rund 140 Jahren seit 1881 im Jahresmittel um 1,7 Grad gestiegen. Für Deutschland konnte eine Erhöhung um 1,6, weltweit um 1,1 Grad nachgewiesen werden.

Vergleicht man die beiden Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020, lässt sich auch anhand der Zahl der Sommertage, an denen 25 Grad und mehr herrschen bzw. die Temperaturen mindestens 30 Grad Celsius betragen, eine Veränderung feststellen. Von durchschnittlich 19,5 auf 29,8 pro Jahr stieg die Anzahl der Tage mit mindestens 25 Grad, 30 Grad und mehr werden nicht mehr im Durchschnitt nur an 2,5, sondern 5,9 Tage in Hamburg gemessen. Aktuell sind noch bis Ende Mai Tage von 30 Grad Celsius und mehr in Hamburg möglich.

Klimawandel: CDU Hamburg will mit Hitzeaktionsplan Risikogruppen schützen

Der „Hitzeaktionsplan“ den die CDU nun fordert, soll besonders ältere Menschen und andere Risikogruppen, für deren Organismus extreme Hitze im Extremfall sogar lebensbedrohlich ist, schützen.

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In dem Antrag der CDU-Bürgerschaftsfraktion werden Maßnahmen wie etwa die Einrichtung von Beratungshotlines und Bündelung anderer Angebote zum richtigen Umgang mit Hitze, etwa professioneller und nachbarschaftlicher Hilfen, gefordert. Der Antrag bezieht sich auf die „Handlungsempfehlungen“, die das Bundesumweltministerium bereits bereitstellt. Ziel müsse es sein, diese Personengruppen zu schützen, heißt es in dem Antrag weiter.

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