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Hotspot Hamburg: Wie lange noch? Krankenhäuser „weit weg von Überlastung“

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Von: Natalie-Margaux Rahimi

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Hamburg ist weiter Corona Hotspot. Doch wie lange noch? Die Belastung in den Krankenhäusern ist moderat. Hamburg könnte Sonderstatus schon bald verlieren.

Hamburg – In Hamburg gelten strengere Corona Regeln als in weiten Teilen Deutschlands. Grund dafür ist bekannterweise die sogenannte Hotspot-Regelung. Während die Menschen im benachbarten Schleswig-Holstein zum Beispiel schon wieder ohne Maske einkaufen gehen können, gilt die Maskenpflicht in Innenräumen in der Hansestadt Hamburg weiter. Aber wie lange noch? Die Lage in den Krankenhäusern ist derzeit nicht so angespannt wie befürchtet – trotz hoher Infektionszahlen. Verliert Hamburg also bald seinen Sonderstatus und damit die strengen Corona Regeln?

Stadt in Deutschland:Hamburg
Erster Bürgermeister:Peter Tschentscher (SPD)
Zweite Bürgermeisterin:Katharina Fegebank (Gründe)
Regierende Parteien:SPD/Grüne

Hamburg ist Corona Hotspot – aber wie lange noch? Krankenhäuser „weit weg von Überlastung“

Voraussetzung für die sogenannte Hotspot-Regelung in Hamburg ist auch eine drohende Überlastung der Krankenhäuser. Doch ist die in Hamburg derzeit überhaupt gegeben? Die Zahl der Neuinfektionen in der Elbmetropole ist weiter auf einem hohen Niveau. Mehrere Tausend neue Fälle meldet die Gesundheitsbehörde täglich. Die Inzidenz lag jüngst (Stand 9. April) bei 1381,1. Bei der Anwendung der Hotspot-Regelung sollen die Inzidenzen jedoch zweitrangig sein.

Eine Papierfahne mit dem Hamburg-Wappen und der Aufschrift Hotspot hängt an einer Brücke vor dem Hamburger Rathaus.
Hamburg Corona Hotspot: Aber wie lange noch? © Hanno Bode/imago

Und wie sieht es in den Hamburger Krankenhäusern derzeit aus? Laut Gesundheitsbehörde werden derzeit 441 Patienten mit einer Coronavirus-Infektion in einem Krankenhaus behandelt. Diese Zahl bedeutet aber nicht, dass diese Patienten auch tatsächlich wegen Corona behandelt werden müssen, sondern nur, dass sie MIT Corona behandelt werden. Das bestätigt auch Professor Stefan Kluge, Leiter für Intensivmedizin am UKE in Hamburg.

„Wir sind weit entfernt von einer Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Corona Zahlen aus Hamburg: 70 Prozent der Patienten im UKE werden nicht wegen Corona behandelt

Zwar lägen im UKE derzeit so viele mit dem Coronavirus infizierte Patienten wie nie zuvor, allerdings sei bei 70 Prozent von ihnen Corona nicht der Grund für die Hospitalisierung. Denn: Auch Patienten, die wegen einer ganz anderen Diagnose im Krankenhaus behandelt werden, bei der Einlieferung jedoch positiv auf Covid-19 getestet werden, zählen dazu. Die Corona-Belastung im UKE ist also deutlich geringer, als die Zahlen es zunächst vermuten lassen.

Grund dafür ist die harmlosere Omikron-Variante des Coronavirus, die bekanntermaßen weniger schwere Verläufe auslöst, als Delta. Deshalb sei auch die Sterberate derzeit geringer als während der Delta-Welle im Vorjahr, so Kluge.

Dieses Bild zeigt sich laut DPA auch in anderen Krankenhäusern in Hamburg. In den Asklepios Kliniken sei die Coronavirus-Infektion bei 30 Prozent aller Patienten nur zufällig entdeckt worden – auch sie sind also nicht wegen Corona ins Krankenhaus eingeliefert worden. Während im Vorjahr teilweise über 100 Patienten aufgrund von Corona intensivmedizinisch versorgt werden mussten, sind es aktuell nur 42 (Divi-Intensivregister, Stand 9. April, 11:05 Uhr).

Corona Hotspot Hamburg nur bis Ende April? Strengere Regeln könnten im Mai fallen

Und deshalb könnte Hamburg seinen Sonderstatus als Corona Hotspot schon bald wieder verlieren. Schon im Vorfeld hatte es Streit in der Politik gegeben. Die AfD hat kürzlich sogar Klage gegen die Regelung eingereicht. Allein schon deshalb könnte es bald ein Ende mit den strengeren Corona Regeln in Hamburg haben. Selbst Senatssprecher Marcel Schweitzer geht nicht davon aus, dass Hamburg noch über den April hinaus Hotspot sein wird. „Im Moment planen wir damit, dass alle Maßnahmen Ende April auslaufen“, sagte er im Gespräch mit der Welt.

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Sollte sich die Lage in Hamburg also nicht weiter verschärfen, ist damit zu rechnen, dass Hamburg ab Mai nicht mehr als Hotspot gelten wird und Regeln, wie die Maskenpflicht in Innenräumen und 2G in Clubs und Bars dann endgültig wegfallen. *24hamburg.de und merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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