FC St. Pauli: Starkes Zeichen mit Sondertrikots – „Kein Platz für Rassismus“

Der FC St. Pauli macht gegen Rassismus bei Jugendlichen in der Jobsuche stark: Beim Spiel am kommenden Sonntag tragen die Fußballer Sondertrikots.
Hamburg - „Nur deutsche Bewerber“ oder „Deutsch als Muttersprache“ sind offensichtliche Hinweise auf ein rassistisches Stellengesuch, das teilt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes mit. Die Spieler des FC. St. Pauli möchten auf diese Ausgrenzung, besonders bei Jugendlichen, beim kommenden Spiel in Hamburg aufmerksam machen.
Name: | FC St. Pauli v. 1910 e.V. |
Gründung: | 15. Mai 1910 |
Trainingsplatz: | Kollaustrasse |
Liga: | 2. Fußball-Bundesliga |
FC St. Pauli-Trikots sollen Zeichen gegen Rassismus setzen: betroffene Jugendliche stark demotiviert
Auch Jugendliche bleiben von Ausländerfeindlichkeit nicht verschont: Rassismus bei der Jobsuche sie stark demotivieren, schildert Anika Holtz von Joblinge im Interview mit dem FC St. Pauli. „Sie erhalten Absagen aufgrund einer Tatsache, die sie nicht beeinflussen können, wie zum Beispiel Hautfarbe, Name oder Kopftuch“, sagt Holtz.
Kommender Spieltag unter dem Motto „Kein Platz für Rassismus“
Der kommende Spieltag widmet der Verein deshalb unter dem Motto „Kein Platz für Rassismus“ diesem Problem. Ziel sei es, besonders Jugendlichen, die von dem Thema betroffen sind, eine Bühne zu geben und ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen, teilte der Verein am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) mit. Sport und Diskriminierung sorgen immer wieder für Schlagzeilen, wie bei einem Hansa Rostock-Fußballspiel, bei dem Fans geschmacklose Banner zeigten.
- Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt alle Menschen vor Diskriminierung im Arbeitsleben aufgrund der Merkmale ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexuelle Identität
- Offensichtliche Ausschlüsse, wie „nur deutsche Bewerber“, sind in Stellenausschreibungen unzulässig
- „Deutsch als Muttersprache“ ist ein indirekter rassistischer Ausschlus von Bewerbern und ebenfalls nicht erlaubt
- Fragen bei Vorstellungsgesprächen, wie „Sind Sie Muslima?“, sind verboten
- Gerade muslimische Frauen, die Kopftuch tragen, erleben in Deutschland überdurchschnittlich häufig Diskriminierung im Arbeitsleben.
Deshalb soll der Trikot-Aktion, die die Aufschrift „Kein Platz für Rassismus“ tragen, sollen Beiträge auf den Social-Media Kanälen des Clubs in Form von Interviews und Gesprächen mit Experten sein. So auch das Interview mit Anika Holtz. Der Verein teilt mit, dass es entscheidend sei, nicht nur zu sagen, dass man gegen Rassismus ist, sondern die damit einhergehenden Probleme kontinuierlich zu thematisieren.
Vorurteile führen zu systematischer Ausgrenzung: Bund berät Betroffene
Zudem sollen betroffene Jugendliche eine Stimme bekommen. Menschen, die sich bei der Jobsuche diskriminiert fühlen, können sich bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unter der Telefonnummer 0800 - 546 546 5 von Montag bis Donnerstag zwischen 9:00 und 15:00 Uhr beraten lassen.