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Jagd auf Falschparker: Hamburg will schon bald „Scan Cars“ einsetzen

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Von: Patrick Huljina

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In Paris, Amsterdam und Brüssel sind sie schon im Einsatz. Bald könnten „Scan Cars“ auch in Hamburg Falschparker aufspüren. Doch noch gibt es gesetzliche Hürden.

Hamburg - Parkplätze sind in Großstädten oft Mangelware – so auch in Hamburg. Die ewige Suche nach einem Stellplatz kann Autofahrer durchaus zur Verzweiflung bringen. Fahrzeuge werden oft falsch abgestellt: auf dem Gehweg, Radweg, in zweiter Reihe, auf dem Behindertenparkplatz oder einfach im Halteverbot. Die Bußgelder für solche Vergehen sind im vergangenen Jahr in die Höhe geschossen. Aktuell werden die Knöllchen noch durch Beamte ausgestellt. In Zukunft sollen das in Hamburg sogenannte „Scan Cars“ übernehmen.

„Scan Cars“ gegen Falschparker in Hamburg: Europäische Großstädte als Vorbild

Die Überwachungsautos sind bereits in mehreren europäischen Großstädten wie Paris, Amsterdam, Warschau und Brüssel im Einsatz. Die Technik ist schnell erklärt: Das „Scan Car“ fährt mit mehreren Kameras auf dem Dach durch die Straßen. Dabei werden die Kennzeichen aller parkenden Autos erfasst und mit einer Datenbank abgeglichen. Wer kein gültiges Parkticket besitzt, bekommt einen Strafzettel zugeschickt.

In Brüssel funktioniert das gut, wie Alex Geraerdts vom zuständigen Verkehrsamt bereits im vergangenen Jahr dem ZDF erklärte. Während Mitarbeiter auf ihrer Streife durch die Straßen der belgischen Hauptstadt zu Fuß pro Stunde jeweils etwa 150 Fahrzeuge kontrollieren können, überprüfen die „Scan Cars“ laut Geraerdts rund 1200 Autos in der Stunde.

In Brüssel sind bereits „Scan Cars“ im Einsatz gegen Falschparker.
In Brüssel sind bereits „Scan Cars“ im Einsatz gegen Falschparker. © Screenshot/ZDF „heute in Europa“

Hamburg will „Scan Cars“ einsetzen: Werden Falschparker bald mit diesen Autos gejagt?

In Hamburg sollen die Überwachungsautos laut NDR vor allem in den Anwohnerparkzonen, die einer Umfrage zufolge hohen Anklang finden, eingesetzt werden. Die Autokennzeichen sollen mithilfe der Kameras erfasst und mit einer Datenbank abgeglichen werden. Sollte für ein Nummernschild kein gültiges Parkticket vorliegen, wird der Landesbetrieb Verkehr informiert. Dort überprüfen Mitarbeiter die Daten und stellen gegebenenfalls ein Knöllchen aus.

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Falschparker in Hamburg müssen sich allerdings noch nicht vor der neuen Technik in Acht nehmen. Denn: Der Einsatz der „Scan Cars“ ist in Deutschland derzeit gesetzlich nicht erlaubt. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist eine digitale Kennzeichenerfassung verboten. Die Hansestadt will das Thema laut NDR jedoch beim nächsten Treffen der deutschen Verkehrsminister auf die Tagesordnung setzen. Dort soll schließlich über die notwendigen Gesetzesänderungen beraten werden. Aktuell steht in der Öffentlichkeit allerdings erstmal die Suche nach einem 9-Euro-Ticket-Nachfolger im Mittelpunkt.

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Sollten die rechtlichen Hürden verschwinden, plant die Verkehrsbehörde in Hamburg bereits für das kommende Frühjahr erste Testläufe der „Scan Cars“ . Berlin hat ebenfalls Interesse an einer digitalen Parkraum-Überwachung angemeldet.

Falschparker können heutzutage auch per App zur Anzeige gebracht werden – in Hamburg passiert das immer öfter. Ein weiterer Streitpunkt in der Hansestadt bleibt das Parken an E-Zapfsäulen. (ph)

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