1. 24hamburg
  2. Hamburg

Mutmaßlicher Amokläufer von Hamburg schrieb Buch über Jesus, Gott und Satan

Erstellt:

Von: Sophia Lother

Kommentare

Der mutmaßliche Amokläufer von Hamburg machte im Internet unter anderem Werbung für sein Buch. In ihm wollte er „das Geheimnis des 1000-jährigen Reiches Christi“ lüften.

Hamburg – Die Amoktat in Hamburg hat international für Bestürzung gesorgt. Bei der verheerenden Tat in einem Gebäude der Hamburger Zeugen Jehovas sind insgesamt acht Menschen gestorben, darunter ein ungeborenes Kind und der Täter selbst.

Inzwischen sind weitere Details über Philipp F., den mutmaßlichen Täter von Hamburg, an die Öffentlichkeit gerückt. Demzufolge soll Philipp F. bis vor einem Jahr ein Mitglied der Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas gewesen sein. Er habe die Glaubensgemeinschaft freiwillig, aber offenbar nicht im Guten verlassen, so die Polizei in einer Pressekonferenz. Bereits im Januar 2023 bekam die Waffenbehörde einen anonymen Hinweis beziehungsweise eine Warnung von einer bis heute unbekannten Person vor Philipp F., in Form eines Schreibens.

Polizisten in Spezialausrüstung stehen vor einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg.
Polizisten in Spezialausrüstung stehen vor einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg. © Jonas Walzberg/dpa

Nach Amoktat in Hamburg: Behörde wurde über Philipp F. gewarnt

Hier hieß es, dass der Täter unter psychischen Problemen litt, ohne, dass dies ärztlich diagnostiziert sei. Philipp F. habe sich geweigert, so der anonyme Absender. Eine gewisse Wut des Amokläufers gegen religiöse Anhänger sei in dem Schreiben erwähnt worden, insbesondere gegen Jehovas Zeugen und seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Ralf Martin Meyer, Hamburger Polizeipräsident, sagte in der Pressekonferenz: „Die Kollegen sind dem Hinweis nachgegangen, haben sich ein Bild gemacht und am Ende der Maßnahmen gesagt, dass sie keine Rechtsgrundlage haben, ein psychologisches Gutachten zu erstellen oder die Waffenerlaubnis zu entziehen.“ Das sei überprüft worden.

Stadtteil:Groß Borstel
Fläche:4,5 km²
Bezirk:Hamburg-Nord
Einwohner:10.224 (31. Dez. 2021)

Mutmaßlicher Amokläufer von Hamburg veröffentlichte Buch über Jesus und Satan

Im Internet gab Philipp F. einiges über sich und seine Gedankenwelt preis. Auf seiner Website beschreibt er sich als „aktiv und multikulturell“. Er betitelte sich als „Founder & CEO“ der als Berater tätig ist. Auch über seine Kindheit gab er Informationen heraus, demnach sei er in einem „streng evangelischen Haushalt“ aufgewachsen und habe sich intensiv mit Gott und Jesus Christus auseinandergesetzt. Neben der Beschreibung seiner beruflichen Tätigkeit, bewirbt Philipp F. auch sein Buch, das er auf Englisch veröffentlichte.

Mit seinem Buch schien der mutmaßliche Amokläufer von Hamburg über die Wahrheit über Jesus, Gott und den Teufel aufklären zu wollen. In der Buchbeschreibung heißt es etwa: „Nie zuvor wurde versucht, die Wechselwirkung zwischen Himmel und Erde [...] und den Einfluss der Geisterpersonen auf die Menschen [...] sichtbar zu machen“. Mit Geisterpersonen meinte F., wie er selbst definierte, Satan, Jesus und Gott.

Zeuge machte Video vom Amoklauf in Hamburg - „Der hat einfach immer weiter geschossen“

Weiter heißt es, dass Jesus, Gott und Satan keine abstrakten Wesen im Himmel seien, sondern mächtig und impulsiv. Darüber hinaus wollte Philipp F. in seinem Buch „das Geheimnis des 1000-jährigen Reiches Christi“ lüften. Das Buch werde noch in die Sprachen Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Arabisch und Chinesisch (Mandarin) übersetzt, steht auf der Webseite des mutmaßlichen Amokläufers von Hamburg. (slo)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion