Nach Eskalation bei Hamburg-Streik: Hafenarbeiter entschuldigen sich für Gewalt
In Hamburg ist zuletzt die Hafenarbeiter-Demo eskaliert. Es kam zu Flaschenwürfen. Mehrere Personen wurden verletzt. Jetzt gibt‘s eine Entschuldigung.
Update vom Montag, 18. Juli 2022, 9:15 Uhr: Nach der Eskalation beim Streik der Hafenarbeiter in Hamburg am Freitag, 15. Juli 2022, als es zu Gewalt gegen die Polizei kam, wollen sich zahlreiche Hafenarbeiter bei der Polizei für die Übergriffe von streikenden Hafenarbeitern auf Beamte entschuldigen. Sie sammeln unter den Kollegen Geld, um betroffenen Beamten, die durch Flaschenwürfe verletzt wurden, eine Besichtigungstour per Bus durch den Hamburger Hafen als Wiedergutmachung zu spendieren. Dies berichtet das Hamburger Abendblatt. Der Tenor nach den Vorfällen: „Über 99 Prozent der friedlich demonstrierenden Hafenarbeiter hatten mit dieser unnötigen Aktion nichts zu tun“, zitiert das Abendblatt einen Lademeister vom Burchardkai.
Hafen Streik in Hamburg: Demo eskaliert – mehrere Verletzte
Erstmeldung vom 15. Juli 2022:
Hamburg – Im Konflikt um die Entlohnung der Hafenarbeiter hat die Gewerkschaft Verdi am Freitag, 15. Juli 2022, ihren zweitägigen Warnstreik fortgesetzt. „Heute wird es weitergehen, hoffentlich genauso laut und stark wie gestern“, sagte Gewerkschaftssekretär Stephan Gastmeier. Der Streik soll am Samstagmorgen enden. Die Fortführung der Streiks ist erst einen Tag zuvor gerichtlich erlaubt worden. Allerdings wurde den Parteien im Anschluss an die aktuellen Streiks eine Friedenspflicht bis August auferlegt.
Name: | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft |
Gegründet und Sitz: | 19. März 2001, Berlin |
Mitglieder: | etwa 1,9 Millionen |
Vorsitzender: | Frank Werneke |
Am Freitagvormittag, dem zweiten Tag des 48-Stunden Streiks, beteiligten sich mehr als 1000 Hafenarbeiter und Hafenarbeiterinnen an einem Demonstrationszug durch die Hamburger Innenstadt. Zur anschließenden Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus werden Tausende Beschäftigte erwartet. Das berichtete die Deutsche Presseagentur (dpa).

Hafenarbeiterstreik in Hamburg eskaliert – Polizei setzt Tränengas ein, Flaschen fliegen
Im Laufe der Kundgebung ist es nach Medienberichten zur Eskalation gekommen. Auslöser soll nach Angaben des Hamburger Abendblatts eine Personenkontrolle eines Hafenarbeiters durch die Polizei Hamburg gewesen sein. Dieser hatte zuvor einen Böller gezündet. „Als Beamte die Identität der Person feststellen wollten, leistete dieser Widerstand und es kam zu einer vorläufigen Festnahme“, so Polizeisprecher Daniel Ritterskamp gegenüber der Zeitung. Mit-Demonstranten sollen sich solidarisiert haben, Flaschen geflogen sein. Nach unbestätigten Angaben sollen fünf Demonstranten durch Reizgaz-Einsatz verletzt worden sein. Auch auf der Seite der Polizei soll es Verletzte geben.

Sei schneller informiert: die Blaulicht-News direkt aufs Handy – ganz einfach via Telegram
Gerichte erteilen Erlaubnis: Streiks der Hafenarbeiter genehmigt
Das Hamburger Arbeitsgericht hat den laufenden Warnstreik in der Hansestadt laut Verdi noch genehmigt, den streitenden Parteien in einem Vergleich aber danach eine Friedenspflicht bis Ende August auferlegt. Arbeitsgerichte in Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven hatten Anträge auf einstweilige Verfügungen von mehreren Hafenlogistikern abgelehnt, den Warnstreik zu stoppen.
24hamburg.de Newsletter
Im Newsletter von 24hamburg.de stellt unsere Redaktion Inhalte aus Hamburg, Norddeutschland und über den HSV zusammen. Täglich um 8:30 Uhr landen sechs aktuelle Artikel in Ihrem Mail-Postfach – die Anmeldung ist kostenlos, eine Abmeldung per Klick am Ende jeder verschickten Newsletter-Ausgabe unkompliziert möglich.
Hafenarbeiterstreik Deutschland: Alle wichtigten Nordseehäfen betroffen
Der Streik betrifft alle wichtigen Häfen an der Nordsee – also neben dem größten deutschen Seehafen Hamburg auch Bremerhaven, Bremen, Emden, Wilhelmshaven und Brake. (mit Material der dpa)