Sprengstoff-Großbrand in Berlin: Ist sowas auch in Hamburg möglich?
Vor wenigen Tagen brach auf einem Sprengplatz in Berlin-Grunewald ein Großfeuer aus. Der Grunwald brannte. Wie hoch ist ein solches Risiko in Hamburg?
Hamburg/Berlin – Der Großbrand vom 4. August 2022 versetzte die Berliner Feuerwehr bereits über zwei Tagen in Alarmbereitschaft. Die letzten Brandherde im Grunewald konnten nach Informationen von rbb24 in der Nacht zum Samstag gelöscht werden. Der Feuerwehr gelang es der brenzlichen Gefahrensituation gerecht zu werden. Es war der „gefährlichste Einsatz seit dem 2. Weltkrieg“, heißt es aus Kreisen der Feuerwehr.
Wie konnte es so weit kommen und könnte ein solches Großfeuer auch Hamburg in Flammen setzen?
Stadt in Deutschland: | Hamburg |
Fläche: | 755,2 km² |
Bevölkerung: | 1,841 Millionen (2019) |
Bürgermeister: | Peter Tschentscher |
Nach Großbrand in Berlin im Grunewald: Wie Hamburg das Sicherheitsrisiko minimieren möchte
In Berlin ist die Lagerung von Sprengstoff im Vergleich zu Hamburg mit einem höheren Sicherheitsrisiko verbunden. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Berliner Polizei für alle Arten der Sprengstoff-Sicherung zuständig zeigt. Das entsprechende Lager wird größer und damit auch das Risiko für lodernde Feuer. Hamburg hingegen vollzieht eine strikte Trennung zwischen Feuerwehr und Polizei. Ob Pyrotechnik oder Schusswaffen: Sämtliche ordnungswidrigen Gegenstände und Munition werden von der Polizei Hamburg kontrolliert und verwahrt, während die Hamburger Feuerwehr nach Informationen des NDR in erster Linie Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg birgt.

Ein solche Gefahrensituation wie es sie über Stunden und Tage in Berlin gegeben hat, gab es in Hamburg noch nie. Ein Restrisiko, dass es eines Tages doch zu einer Detonation aktuellen Ausmaßes kommen kann, besteht dennoch auch in der Hansestadt Hamburg immer. Auch größtmögliche Schutzmaßnahmen bei der Sprengstoff-Lagerung und kontrollierte Sprengungen könnten einen Großbrand nicht mehr verhindern.
Großbrand wegen Sprengstoff: Hamburg lagert sieben Tonnen Sprengstoff – Berlin-Grunewald über 30 Tonnen
Für die Lagerung, aber auch die Sprengung, nutzt man in Berlin Freifelder des Sprengplatzes im Grunewald. In Hamburg hingegen sind solche Sprengungen vor Ort seitens der Feuerwehr beziehungsweise des Kampfmittelräumdienstes nicht vorgesehen. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, werden Sprengstoffe ausschließlich zwischengelagert. Die darauffolgende Entsorgung fällt demnach in den Aufgabenbereich eines Fachbetriebes in Münster.
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Die Plätze, an denen Hamburg seine Munition lagert, bleiben übrigens geheim – aus Sicherheitsgründen, wie die Mopo berichtet. Bekannt ist nur, dass das Sprengstoff-Arsenal rund sieben Tonnen schwer sein soll. Medienberichten zufolge beträgt die Explosionsmasse rund 2,5 Tonnen. Ein Vergleich mit der Lagerung in Berlin-Grunewald markiert noch einmal die unterschiedlichen Relationen: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung sind es auf dem Sprengplatz in Berlin-Grunewald rund 30 Tonnen an explosivem Sprengstoff – eine dichte Lagerung, die nach dem aktuellen Vorfall sicherlich hinterfragt werden dürfte.