Im Supermarkt vergriffen – aber Airbus 380 soll künftig Speiseöl tanken
Das größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus 380, wird derzeit für Tests mit Biokerosin getestet. Hergestellt wird dieses aus alten Speiseölen.
Hamburg – In deutschen Supermärkten sind Speiseöle sowie Mehl zur Mangelware geworden. Kaum ein Regal in Hamburg ist noch mit den „goldenen“ Waren ausgestattet, in vielen herrschen gigantische Lücken – eine Folge des Ukraine-Krieges. Ein weiterer Grund dafür könnte jetzt gefunden worden sein – oder etwa doch nicht? Der Airbus 380 soll in Zukunft mit Bio-Kerosin betankt werden, welches tatsächlich aus alten Speiseölen und Fetten hergestellt wird – um einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Flugzeug-Typ: | Airbus 380 |
Erstflug: | 27. April 2005 |
Länge: | 73 Meter |
Spannweite: | 80 Meter |
In Zukunft mit Speiseöl im Tank: Der Klimaschutz bringt den Airbus 380 wieder auf Touren
Der europäische Konzern Airbus, der auch einen Rettungsplan für einen drohenden Asteroiden-Einschlag entwickelt hat, hatte mit seinem Monsterjet „Airbus 380“ seinem amerikanischen Erzrivalen Boeing und dessen Flaggschiff „747“ den Rang abgelaufen. Bis heute ist der Airbus 380 das größte Passagierflugzeug der Welt – aber: Produziert wird er im Jahr 2022 jedoch nicht mehr. Den letzten Flieger des Typs verkaufte Airbus an die Fluggesellschaft Emirates. Diese will laut dem Hamburger Abendblatt noch weit bis in das nächste Jahrzehnt mit diesem Flugzeugtypen unterwegs sein.

Doch was hat dieser Vorgang jetzt mit dem Speiseöl zu tun? Unter Flugzeugbauern ist es üblich, dass der erste Flieger eines Typ beim Hersteller bleibt – und diesen möchte Airbus jetzt nutzen, um Fortschritte im Bereich Klimaschutz zu erreichen. Dafür verwendet der Flugzeughersteller 100-prozentiges, ökologisch hergestelltes Kerosin (kurz SAF). Ende März hob der Airbus 380 – er wurde früher in der Hansestadt Hamburg gebaut – das erste Mal über der französischen Stadt Toulouse ab. Der Flug dauerte exakte drei Stunden.
Insgesamt bedienen vier Rolls-Royce-Triebwerke den Flieger. Eines davon wurde aus Sicherheitsgründen mit dem Öko-Kerosin gefüllt. Die anderen drei Triebwerke wurden von normalem Sprit betrieben. In Nizza sollte ein zweiter Start erfolgen, um das Öko-Kerosin sowie seine Eigenschaften bei Start und Landung zu testen. Dieser Flug dauerte insgesamt zweieinhalb Stunden und zeigt, wie gut SAF als Treibstoff für Flugzeuge funktionieren kann.
Öko-Kerosin SAF sorgt für Aufregung: 27 Tonnen Öl im Tank – aber die Regale in Einkaufsmärkten sind leer
SAF: Sustainable Aviation Fuel, was übersetzt „nachhaltiger Flugkraftstoff“ heißt, wird in der Nähe von Le Havre (Frankreich) von dem französischen Öl-Konzern Total hergestellt. Als der Airbus 380 am Freitag das erste Mal betankt wurde, flossen sage und schreibe 27 Tonnen des Öko-Kerosins in die Tanks des Fliegers. Dieser Stoff soll frei von Aromaten und Schwefel sein und hauptsächlich aus alten Speiseölen und Abfallfetten produziert werden. Dieses Verfahren könnte den Klimaschutz weiter voranbringen und die Flugbranche revolutionieren, sorgt an anderer Stelle allerdings für reichlich Aufregung.
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Doch in vielen Supermärkten werden aktuell sämtliche Alltagsartikel rationiert, unter anderem auch Speiseöl. Vielen wird zudem, sollte Speiseöl doch einmal in den Regalen vorhanden sein, der Preis eindeutig zu teuer. So musste ein Wirt tatsächlich Pommes von der Speisekarte streichen, weil ihm der Preis für Speiseöl schlicht und einfach zu teuer geworden ist. Was in der Flugbranche eine Revolution bringt, ist in deutschen Supermärkten zur Mangelware oder aber fast schon einem Luxusartikel geworden. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA