Flughafen-Streik in Hamburg: „Definitiv keine Starts und Landungen“
Verdi plant für Freitag folgenschwere Streiks an deutschen Flughäfen – auch der Hamburg Airport ist betroffen. Was Reisende dazu aktuell wissen müssen.
Update vom 16. Februar 2023, um 15:58 Uhr: Wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst fallen am Flughafen Hamburg von Donnerstag, 22:00 Uhr, bis Freitag, 22:00 Uhr, alle Abflüge und alle Ankünfte aus. „Es finden definitiv keine Starts und Landungen statt“, sagte eine Airport-Sprecherin am Donnerstag. Fluggäste seien gebeten, gar nicht erst zum Flughafen zu kommen und Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen. (dpa)
Erstmeldung vom 15. Februar 2023: Hamburg – Die Gewerkschaft Verdi weitet den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst am Freitag auf mehrere Flughäfen aus – darunter auch der Flughafen Hamburg. Reisende müssen sich demzufolge auf Verspätungen und Flugstreichungen einstellen. Der Warnstreik soll 24 Stunden lang ab Donnerstag, 16. Februar 2023, 22:00 Uhr anhalten. Warum gestreikt wird und welche Folgen sich daraus für Reisende am Hamburger Flughafen ergeben, weiß 24hamburg.de.
Flughafen in Deutschland: | Flughafen Hamburg |
Adresse: | Flughafenstr. 1-3, 22335 Hamburg |
Terminals: | 2 |
Flughafencode: | HAM |
Flughafen Hamburg Streik am Freitag: Was sind die Forderungen – und wer streikt überhaupt?
Der Warnstreik am Flughafen Hamburg soll laut einer Pressemitteilung von Verdi alle Bereiche umfassen, die sich aktuell in Tarifauseinandersetzungen befinden. Dazu zählen Beschäftigte, für die der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVöD) gilt, aber auch Angestellte aus den Bereichen Luftsicherheit, Passagierabfertigung, Instandhaltung, Parkraumbewirtschaftung und Bordkartenkontrolle, für die Flächen- oder Haustarifverträge gelten.
Für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr von Bund und Kommunen sowie für Auszubildende 200 Euro mehr und die unbefristete Übernahme. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
Für die Beschäftigten der Luftsicherheit verlangt die Gewerkschaft verbesserte Zeitzuschläge; in der Passagierabfertigung, Parkraumbewirtschaftung und Bordkartenkontrolle hat Verdi zum Ausgleich der Inflation indes hohe Lohnforderungen gestellt. Beschäftigte, die nicht unter den TVöD fallen, werden zum Solidaritätsstreik aufgerufen.

Wann findet der Verdi-Streik am Freitag am Hamburger Flughafen statt?
Bislang haben die Arbeitgeber diese Forderungen zurückgewiesen. „Die Beschäftigten machen gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen keine Ergebnisse erzielt werden konnten“, erklärt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle den Anlass des Streiks und fährt fort: „Im öffentlichen Dienst stehen wir ohne Angebot vor der zweiten Verhandlungsrunde und fordern mit den Beschäftigten, dass die Arbeitgeber am 22./23. Februar ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen.“
Die Streikenden wollen sich laut Verdi am Freitag, 17. Februar 2023, ab 11:00 Uhr zur Kundgebung vor den Terminals am Flughafen Hamburg versammeln und rund um den Airport demonstrieren. Die Gewerkschaft rechnet in der Hansestadt mit etwa 300 Teilnehmern. Es gibt aber auch gute Nachrichten vom Hamburger Flughafen: Im Sommer soll die neue Airline „Marabu“ erstmals abheben.
Verdi-Streik am Freitag: Was tun, wenn am Flughafen Hamburg gestreikt wird?
Da nicht nur Hamburg, sondern auch die Flughäfen in Frankfurt am Main, München, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen von den Streiks betroffen sein werden, sollten Reisende vor allem im innerdeutschen Flugverkehr starke Einschränkungen einkalkulieren. „Aufgrund des Warnstreiks ist mit Flugstreichungen und Verspätungen zu rechnen – bis hin zur kompletten Einstellung der Passagierflüge“, erklärt eine Flughafensprecherin des Hamburg Airport der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Auf Anfrage von 24hamburg.de bestätigte der Hamburger Flughafen, dass am Freitag infolge des Streiks kein regulärer Flugbetrieb möglich sei. Das gelte auch für Ausweichflüge und medizinische Flüge. „Alle Fluggäste und Abholenden werden gebeten, in diesem Zeitraum gar nicht erst zum Flughafen zu kommen“, heißt es von der Pressesprecherin des Flughafens. Alle betroffenen Fluggäste werden stattdessen gebeten, Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen. Bei Fragen zu Ausfällen und Umbuchungen stünden die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder der Reiseveranstalter zur Verfügung.
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Flughafen-Streik am Hamburg Airport aktuell: Für Freitag waren 253 Flüge geplant
Ursprünglich hat der Hamburger Flughafen am Freitag 32.000 an- und abreisende Passagiere erwartet und rund 253 Flüge (126 Abflüge und 127 Ankünfte) geplant. Zwar liegen derzeit noch keine genauen Zahlen zu den Flugstreichungen vor – „Wir erwarten jedoch weitreichende Auswirkungen auf den Flugbetrieb und zahlreiche weitere Flugstreichungen im Tagesverlauf“, erklärt die Flughafen-Sprecherin der dpa.
Um die ausgefallenen Flüge zu kompensieren, ist mit zahlreichen Umbuchungen auf Samstag, 18. Februar, und die nachfolgenden Tage zu rechnen, teilte der Flughafen 24hamburg.de mit. Aktuell sind am Samstag 94 Starts und 90 Landungen am Hamburg Airport geplant – die Flüge werden demnach stark ausgelastet sein. Hilfslieferungen in die Türkei und nach Syrien sind laut Verdi vom Streik aber ausgenommen.