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HVV: Entlastungspaket der Regierung macht Preise für Tickets plötzlich günstig

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Von: Kevin Goonewardena

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Mit Einmalzahlungen und einem günstigen Ticket im Nahverkehr will die Bundesregierung die Verbraucher entlasten. Auch Kunden im HVV können sich über das Entlastungspaket freuen.

Hamburg – Als Antwort auf die im letzten Jahr rasant angestiegenen Energiekosten, zu denen sich seit Ausbruch des Ukraine-Krieges auch noch Preiserhöhungen bei Benzin und Diesel gesellt haben, hat die Bundesregierung nun das sogenannte Energie-Entlastungspaket beschlossen. Die dort enthaltenden Maßnahmen dienen einerseits dazu, die Preissteigerungen abzufedern und die Verbraucher und Verbraucherinnen damit kurzfristig zu entlasten. Das spüren auch Fahrer, die den HVV in Hamburg nutzen.

Langfristig will die Bundesregierung Deutschlands Energiemarkt allerdings auch unabhängig von Russland aufstellen und damit vor allem weg von russischem Gas kommen. Nicht zuletzt aus diesem Grund vereinbarte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erst in der vergangenen Woche eine Energiepartnerschaft mit dem Wüstenstaat Katar.

Name:Bundesrepublik Deutschland
Gegründet / Verfassung vom:23. Mai 1949 (Grundgesetz tritt in Kraft)
Fläche:357.022 km²
Einwohner:83,24 Millionen (2020)

HVV: Preise für Tickets werden Dank Regierungsmaßnahmen sinken

Die steuerlichen Entlastungen für Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland sehen unter anderem eine Ersparnis von der Einkommensteuer um einmalig 300,00 Euro vor. Zusätzlich sollen weitere finanzielle Entlastungen den Verbrauchern zugutekommen, darunter 100 Euro pro Kind, die auf den Kinderfreibetrag angerechnet werden. Zu den bereits beschlossenen 100 Euro, sollen weitere 100 Euro ausgezahlt werden. Bei allen Sonderzahlungen handelt es sich um Einmalzahlungen.

Kritik an den steuerlichen Maßnahmen kam von Christoph Ploß. Der Chef der Hamburger CDU bezeichnete es laut NDR-Angaben als „schlechten Witz“ dass die gezahlten Pauschalen versteuert werden müssten. Bei den Beträgen handelt es sich demnach nicht um Netto-Entlastungen, sondern Brutto-Zahlungen.

HVV: Monatsticket nur 9 Euro – ab wann das gilt? Unklar

Nicht nur den Autofahrern und Autofahrerinnen wird mit dem Energie-Entlastungspaket finanziell unter die Arme gegriffen. Laut Medieninformationen werden auch die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs von finanziellen Erleichterungen profitieren. Wie unter anderem die Hamburger Morgenpost weiß, soll es für den Zeitraum von 90 Tagen auf 9,00 Euro vergünstigte Monatskarten im Hamburger Verkehrsverband geben. Ab wann die Fahrkarten erhältlich sind und welche Bereiche sie genau abdecken – ob etwa den gesamten HVV-Bereich oder nur ein beziehungsweise mehrere einzelne Ringe – gilt es noch zu klären. Doch eine Tendenz gibt es schon. Lars Wagner, Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen sagte gegenüber der taz, dass das 9-Euro-Ticket eventuell schon im Mai kommen könnte. Schränkte aber ein, dass „möglicherweise es aber Juni“ werden könne, bis das 9-Euro-Monatsticket im HVV und den anderen Nahverkehrsverbünden in Deutschland den Kunden angeboten werden kann. Es könnte sogar sein, dass der HVV gratis wird statt der Monatskarte für 9 Euro.

Der HVV zeigte sich überrascht, laut Medienberichten habe man erst am Donnerstag von den Beschlüssen der Bundesregierung. Die 9-Euro-Tickets sollen demnach nicht nur im HVV, sondern in allen Verkehrsverbünden des Landes für den Zeitraum von drei Monaten eingeführt werden. Der Verband versprach allerdings, die Entlastungen an die Kunden weiterzugeben, sofern die Details geklärt seien.

HVV-Sprecher Rainer Vohl sagte dem Hamburger Abendblatt: „Der HVV begrüßt diese Maßnahme ausdrücklich und bereitet bereits die Umsetzung vor. Kundinnen und Kunden müssen dazu jetzt nicht selbst aktiv werden.“ Abonnenten müssten sich allerdings noch gedulden. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass alle Kunden davon profitieren“, sagte der HVV-Sprecher.

Passanten stehen vor einem Fahrkartenautomaten vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV)
Künftig werden Tickets für den HVV günstig – zumindest drei Monate lang. © IMAGO/Hanno Bode

Benzin und Dieselpreise: So viel Ersparnis wartet auf die Autofahrer

Die ebenfalls Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe soll an den Tankstellen und im Portmonee der Verbraucher für Entlastung sorgen. Die Steuer soll bei Benzin um 30 Cent je Liter und um 14 Cent je Liter Diesel gesenkt werden. Die Handelskammer Hamburg kritisierte die Maßnahme als zu kurzfristige Hilfe, die den Unternehmen mittel- und langfristig nicht helfe.

Entlastungspaket: Das sagen Hamburgs Politiker

Als grundsätzlich gut empfänden Verkehrssenator Anjes Tjarks und Andreas Dressel (Senator für Finanzen) den Umstand, dass der Bund bei dem Energie-Entlastungspaket nicht nur an Kraftfahrzeugfahrer, sondern auch Nutzer des ÖPNV denkt. Das berichtet der NDR. Im Gespräch mit dem Rundfunkprogramm NDR 90,3 gab Dressel aber zu bedenken, dass die Einführung eines Übergangstarifes im HVV für den Zeitraum von lediglich drei Monaten einen riesigen Aufwand bedeuten würde.

Außerdem kämen auf die Nahverkehrsunternehmen im HVV laut Dressel zweistellige Millionensummen durch die gestiegenen Energiekosten zu. Deswegen bräuchte es mehr Hilfe durch den Bund, als durch ein „Schnupperabo“, so Dressel im NDR-Rundfunk. Nicht nur wegen der gestiegenen Energiekosten befürchten einige Beobachter einen weiteren Anstieg der Preise im HVV. Diese gelten jetzt schon als die teuersten in ganz Deutschland. *24hamburg.de, merkur.de und kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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