Endlich wieder! Osterfeuer am Elbstrand finden statt
Die Osterfeuer an der Elbe in Blankenese können am Oster-Samstag, den 16. April, stattfinden. Feuerbauer und Bezirksamt Altona haben sich geeinigt.
Update von Donnerstag, 7. April 2022, um 14:42 Uhr: Der große Zoff um die Osterfeuer am Elbstrand in Blankenese hat ein Ende. Jetzt hat das Bezirksamt Altona und die Feuerbauer eine Einigung erzielt. Beide Seiten haben sich geeinigt, die Tradition des Osterfeuers zu bewahren und möchten die Sicherheit und die Interessen der Anwohner stärken. Das Bezirksamt hat am Donnerstag, 7. April 2022, auf seiner Website ein „Konsenspapier Osterfeuer“ veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem, dass „alle Beteiligten sich dafür einsetzen, dass die jahrhundertealte Tradition der Blankeneser Osterfeuer auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden kann.“ Man verpflichte sich, die Risiken für das Landschaftsschutzgebiet „so weit wie möglich zu minimieren“.
Osterfeuer 2020 in Hamburg: Feuer am Elbstrand finden Samstag, 16. April statt
Feiertag: | Ostern |
Tradition: | Christen feiern das Fest der Auferstehung Jesu Christi |
Hamburger Tradition: | Osterfeuer an der Elbe in Blankenese am Karsamstag |
Datum 2022: | Karsamstag, 16. April, 2022 |
Zudem gibt es eine Höhenbegrenzung: „Der Mittelmast darf maximal 10 Meter hoch sein und muss aus schlankem, schnell brennbarem Holz bestehen.“ Größe der Stapel sowie die Abstände zu Gebäuden werden vor dem Anzünden von Bezirksamt und Feuerwehr am Karsamstag abgenommen. Auch ist geregelt, bei welchen Windstärken das Feuer abgesagt wird, weil die Gefahr für die umliegenden Gebäude zu hoch ist. Die Feuerbauer verpflichten sich, „durchgängig Brandwachen zur Verfügung“ zu stellen. Das Konsenspapier gilt zunächst bis zum Jahr 2024.
Mit dieser Einigung können die Feuer nach zwei Jahren Corona-Unterbrechung in diesem Jahr wieder brennen, wenn denn das Wetter mitspielt. Vor der Pandemie kamen bis zu 25.000 Menschen zu den Osterfeuern an die Elbe.
Update von Montag, 4. April 2022, um 21.30 Uhr: Im Zoff um die Osterfeuer am Elbstrand in Blankenese gibt es auch weiterhin kein Happyend. Ganz im Gegenteil: Der Streit geht offensichtlich in eine neue Runde. Nachdem am Sonntag, 3. April 2022, die Feuerbauer zu einem Treffen zusammengekommen waren und eingelenkt hatten, konnte erst einmal davon ausgegangen werden, dass die Feuer stattfinden. Doch nichts da – sagt zumindest das Bezirksamt Altona. Selbiges hat am Montag, 4. April 2022, ein Statement veröffentlicht.
Es sei zwar eine Rückmeldung der Feuerbauer Im Bezirksamt Altona eigegangen, das heiße aber noch lange nicht, dass nun feststeht, dass es in diesem Jahr Osterfeuer am Elbstrand in Blankenese gegen werde. Denn aus der Rückmeldung der Feuerbauer „ergeben sich für das Amt noch offene Fragen, so dass eine Einigung der beiden Parteien mit dem heutigen Tag noch nicht erzielt und damit die Voraussetzung zur Durchführung der Osterfeuer ebenfalls noch nicht geschaffen wurde“, heißt es von Seiten des Bezirksamts.
Erstmeldung vom Sonntag, 3. April 2022:
Altona/Blankenese – Die Osterfeuer in Blankenese am Elbstrand sind ein Kulturgut für viele Bürger und Bürgerinnen. Nachdem im Jahr 2020 die Osterfeuer in Hamburg abgesagt wurden, hofften die Anwohner auf positive Nachrichten in diesem Jahr. Während es beispielsweise auf Sylt feststeht, dass die Biike 2022 trotz Corona ohne Publikum stattfindet, gab es in einigen Stadtteilen von Hamburg noch Unklarheiten darüber, ob die Osterfeuer 2022 erhalten bleiben können.
Seit Februar 2022 verhandeln das Bezirksamt Altona und die Feuerbauer aus Blankenese über die Osterfeuer – erstmals schien Mitte Februar der Brauch schon gerettet – und beide Seiten zeigten Kompromissbereitschaft. Kurz vor Ostern wird der Streit nun nochmals aufgerollt. Droht jetzt doch eine Absage des Osterfeuers in Blankenese?
Streit um Osterfeuer 2022 in Blankenese: Bezirksamtsleiterin fordert Zustimmung zu neuen Auflagen
Der Streit um das Osterfeuer 2022 am Elbstrand wird weiterhin ausgetragen. Das Bezirksamt Altona ist dabei mit den Feuerbauern stark aneinandergeraten – sogar ein Rechtsanwalt wurde nun eingeschaltet. Nach dem konstruktiven Gespräch im Februar schien es so, als hätten sich Bezirksamt und Feuerbauer beim Streit um das Osterfeuer angenähert. Doch auf den schlussendlich ausgehandelten Kompromiss im März 2022 habe die Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) von den Organisatoren keine Rückmeldung erhalten, berichtet das Hamburger Abendblatt.

In einem sogenannten „Konsenspapier“ richtete von Berg deshalb einen Appell an die Organisatoren der Osterfeuer: „Ich möchte heute klare und deutliche Worte an sie richten“, zitierte das Abendblatt einen Auszug des Briefes. Die Grünen-Politikerin fordert darin eine Zustimmung zu den vereinbarten Auflagen bis spätestens Montagnachmittag, 4. April 2022. Andernfalls gehe sie davon aus, dass eine verlässliche Zusammenarbeit nicht gewährleistet sei. Verärgert zeigt sich von Berg außerdem über die Kommunikation zu den Organisatoren.
Osterfeuer in Blankenese: Feuerbauer und Bezirksamt geraten aneinander über „Konsenspapier“
Bei den Feuerbauern gab es großes Unverständnis, da das „Konsenspapier“ vom verhandelten Kompromiss beider Parteien wieder abweicht. Rechtsanwalt Walter Scheuerl vertritt nun die Interessen der Feuerbauer, wie das Abendblatt berichtet. Diese hatten bereits Vorbereitungen für das Osterfeuer begonnen. In dem „Konsenspapier“ würden laut Scheuerl nur die Risiken des Traditionsfeuers hervorgehoben, das Vorgehen der Bezirksamtsleiterin sei „unschön“, wie er dem Abendblatt mitteilte. Tradition und Daseinsberechtigung der Osterfeuer würden nicht genug gewürdigt. Das sieht Bezirksamtsleiterin von Berg anders – in dem Papier seien im Vergleich zum Ergebnis des „konstruktiven Austausches“ im Februar 2022 keine wesentlichen Änderungen vorgenommen worden.
Im Moment ist die Stimmung so, dass man die Osterfeuer unter diesen Umständen auf keinen Fall aufbauen kann.
Jurist Scheuerl zufolge wird in dem „Konsenspapier“ den Feuerbauern die Haftung für mögliche Kollateralschäden beim Osterfeuer zugesprochen: „Die Feuerbauer*innen arbeiten mit den Sicherheits- und Ordnungsbehörden zur Vermeidung von Zuwiderhandlungen, von unnötigem Lärm und von Beschädigungen oder Verunreinigungen der Fläche sowie anliegender Grundstücke eng zusammen“. Auch dazu äußerte sich die Grünen-Politikerin und Bezirksamtsleiterin – denn mit dieser Formulierung würde sie den Feuerbauern weniger Verantwortung auftragen. Sie fühle sich missverstanden.
Osterfeuer 2022 in Blankenese droht Absage: Feuerbauer und Bezirksamt streiten über Größe des Feuers
Aus dem „Konsenspapier“ geht vor allem ein Hauptstreitpunkt hervor: die Größe des Osterfeuers. Das Bezirksamt Altona sieht Größenbegrenzungen von acht Metern Durchmesser sowie fünf Metern Höhe für das Osterfeuer vor. Der Mittelmast müsse aus schlankem, schnell zündenden Holz bestehen und darf maximal 10 Meter hoch sein, heißt es dort. Je nach Witterungsverhältnisse sind Verkleinerungen des Osterfeuers möglich. Für die Einhaltung der Größenbegrenzung sollen Mitarbeiter des Bezirksamtes und die Feuerwehr den Bau des Osterfeuers an Karsamstag kontrollieren und abmessen.
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Bezirksamtsleiterin von Berg begründet die Größenbegrenzung mit der Sorge um die Sicherheit der Bürger, da potenzielle Brandgefahr drohe. Daher seien gewisse Regeln notwendig. Trotzdem würde sie sich für das traditionelle Osterfeuer einsetzen wollen. Auch die Freiwillige Feuerwehr würde sich gerne für die Veranstaltung engagieren. Die Feuerbauer fühlen sich dennoch einem dreisten Ultimatum gestellt. „Im Moment ist die Stimmung so, dass man die Osterfeuer unter diesen Umständen auf keinen Fall aufbauen kann“, so Rechtsanwalt Walter Scheuerl.
Die Feuerwehr Harksheide verzichtete bereits freiwillig auf das Osterfeuer und gab dies bekannt, allerdings hatte ihre Entscheidung einen anderen Hintergrund: In Norderstedt wurde das Osterfeuer bereits abgesagt – aus Solidarität zur Ukraine. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA