„Sie bleiben da, wo Sie sind!“ – Keller brennt, Bewohner muss unbedingt los

Ein brennender Keller, ein grüner Farbeimer und Bewohner, die nicht hören. Bei einem Einsatz in Hamburg ist die Feuerwehr gleich mehrfach gefordert.
Hamburg – Ein Großeinsatz der Feuerwehr Hamburg, der es in sich hat. Aber nicht, weil das Feuer so immens groß ist. Am Freitag, 13. Mai 2022, rückt zunächst „nur“ der Löschzug der Feuer- und Rettungswache Altona zu einem gemeldeten Feuer in die Scheplerstraße aus.
Feuer in Hamburg: Kellerbrand in Altona – Einsatzkräfte rücken in die Scheplerstraße aus
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Bereits beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges wird schnell klar, es brennt im Keller. Dichter Brandrauch dringt zunächst aus dem Haupteingang des Hochhauses. Wenig später plötzlich aber auch aus einer Treppenhaustür im zweiten Obergeschoss. Der Zugführer gibt über Funk durch, dass er mehr Einsatzkräfte benötigt.
Die Leitstelle lässt daraufhin das Einsatzstichwort „Feuer 2“ ausrufen. Mehrere zusätzliche Einsatzfahrzeuge, darunter auch eine zweite Drehleiter, rücken an. Mit geballter Kraft gehen die Feuerwehrleute in den Keller des Hochhauses. Zeitgleich gehen weitere Einsatzkräfte unter Atemschutz in die Etagen über den Brandherd.

Eine Ausbreitung der Flammen auf weitere Stockwerke sei zwar unwahrscheinlich gewesen, aber der giftige Brandrauch hat sich bereits durch das gesamte Treppenhaus verteilt. Ganz zum Unmut einiger Bewohner des Hauses. Einige sind einfach durch das verqualmte Treppenhaus nach draußen gegangen. Andere stehen unten inmitten der Einsatzkräfte und fragen ungeduldig, wann sie nun endlich nach Hause dürften.
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„Ich muss zur Arbeit…“ – Bewohner sehen verrauchtes Treppenhaus scheinbar nicht als Gefahr
Noch während die Einsatzkräfte gerade dabei sind, die Flammen im Keller zu löschen, kommt ein Bewohner aus einer Wohnung. Im Laubengang des Hochhauses sieht der Bewohner den Feuerwehreinsatz bei sich zu Hause. Allerdings hat er weniger Sorge drum, dass sein Haus brennt, sondern eher, dass er zu spät zur Arbeit kommt. „Ich muss zur Arbeit, ich muss jetzt durch das Treppenhaus“, ruft der Mann in einer HVV-Jacke den Einsatzkräften entgegen.
Allerdings ist der Bewohner nicht der Erste, der „unbedingt“ durch das komplett verrauchte Treppenhaus laufen muss. Immer wieder kommen den Einsatzkräften hustende Personen entgegen. Unverständlich für die Einsatzkräfte. Schlussendlich schreit ein Feuerwehrmann den Bewohner eine klare Ansage entgegen: „Sie bleiben da, wo sie sind!“
Nur widerwillig hält sich der arbeitswillige Bewohner an diese klare Anweisung. In der Zwischenzeit haben weitere Einsatzkräfte den Brandherd im Keller aufgespürt. In einem Kellerverschlag sind scheinbar Sperrmüllreste in Flammen aufgegangen. Warum? Unklar!
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Bevor die Einsatzkräfte mit viel Wasser den Keller fluten, hat sich der Angriffstrupp dafür entschieden, das Brandgut nach draußen zu tragen. Dabei stellt sich heraus, dass neben einem Holztisch wohl auf ein Farbeimer geschmolzen ist. Komplett mit grüner Farbe beschmiert, haben die Feuerwehrleute die brennenden Gegenstände nach draußen getragen.

Wärmebildkamera, Schutzausrüstung und teure Brandschutzschuhe sind komplett mit grüner Wandfarbe beschmiert. Ärgerlich für die Feuerwehr. Nach rund 45 Minuten konnten die Kräfte ihre Schläuche wieder einrollen. Allerdings war der Einsatz damit noch nicht beendet. Der Keller und das Treppenhaus mussten noch länger, aufwendig und kompliziert belüftet werden. Dafür rückte sogar noch ein weiteres Fahrzeug mit besonderer Belüftungstechnik an. Verletzt wurde, wie durch ein kleines Wunder, niemand bei dem Einsatz. Die Polizei Hamburg leitet nun Ermittlungen ein, wie es zum Brand kommen konnte.