Einfach nicht zu lösen: Abi-Panne könnte Schüler zum Nachschreiben zwingen

Abi-Panne am Gymnasium in Hamburg-Blankenese. Eine unlösbare Aufgabe zwingt Schüler nun möglicherweise zum Nachschreiben.
Hamburg – In der diesjährigen Abiturprüfung im Fach Mathematik gab es an einem Gymnasium in Hamburg-Blankenese eine peinliche Panne. Aufgrund eines Fehlers in der Aufgabenstellung war es den Schülerinnen und Schülern nahezu unmöglich, die Aufgabe korrekt zu lösen. Die Schulbehörde hatte einen Korrekturhinweis per E-Mail an alle Schulen geschickt, allerdings hat das Gymnasium Blankenese diese E-Mail pflichtwidrig nicht geöffnet und somit blieb den betroffenen Schülerinnen und Schülern die Korrektur unbekannt.
Unlösbare Aufgabe in Abiturprüfung: Hamburger Gymnasium berät weiteres Vorgehen
Eine Schülerin berichtete, dass sie an der unlösbaren Aufgabe gescheitert sei und deshalb andere Aufgaben nicht mehr geschafft habe. Die Ergebnisse der Klausur sind somit kaum vergleichbar, da die Schülerinnen und Schüler, die sich an der unlösbaren Aufgabe versucht haben, schlechter abschneiden werden als jene, die diese einfach übersprungen haben.
Das Gymnasium Blankenese berät nun gemeinsam mit den zuständigen Fachstellen und der Schulaufsicht der Schulbehörde darüber, wie eine Lösung in Sinne der Schülerinnen und Schüler aussehen kann, damit diesen kein Bewertungsnachteil entsteht. Die Schulbehörde betont, dass nach ihrem Kenntnisstand nur das Gymnasium Blankenese von diesem Vorfall betroffen ist, doch können weitere Schulen nicht ausgeschlossen werden.
Es ist noch unklar, was mit den Klausurergebnissen passieren soll. Eine mögliche Option wäre, die Klausur erneut zu schreiben. Allerdings würde das zusätzlichen Lernstress für die betroffenen Schülerinnen und Schüler bedeuten, da sie sich zeitgleich noch auf ihre mündlichen Prüfungen vorbereiten müssen.
Nicht zum ersten mal unlösbare Aufgaben in Hamburger Abiturprüfung
Es ist nicht das erste Mal, dass es bei Abiturprüfungen in Hamburg zu gravierenden Fehlern kommt. Im Jahr 2021 erhielten die Schülerinnen und Schüler bei der Biologie-Abiturprüfung aufgrund einer Übermittlungspanne fehlerhafte Grafiken. 2019 fiel die Mathematik-Prüfung so schwer aus, dass fast die Hälfte der zu Prüfenden in Hamburg mit den Noten 5 oder 6 benotet wurden. Damals konnten die Schülerinnen und Schüler zu einer freiwilligen mündlichen Nachprüfung antreten, später setzte die Schulbehörde die Noten der Matheklausur noch um eine knappe Note hoch.
Seitdem wird in Hamburg ein Sicherungssystem genutzt, bei dem Mathematiklehrkräfte die Abschlussprüfungen zur Probe bearbeiten, bevor sie dem Abiturjahrgang vorgelegt werden. Doch auch bei diesem System konnte sich ein Fehler einschleichen, so die Schulbehörde. Der aktuelle Vorfall zeigt, dass es trotz der Sicherheitsmaßnahmen immer noch Raum für menschliches Versagen gibt.