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Streik im HVV am Mittwoch: Hochbahn rechnet mit Einstellung des Betriebs

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Von: Steffen Maas

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Die Gewerkschaft Verdi ruft die Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn AG morgen zum Warnstreik auf. Für den HVV bedeutet das Stress im Bus- und U-Bahnverkehr.

Update von Dienstag, 31. Januar 2023, um 12:20 Uhr: Gegenüber 24hamburg.de gibt der Pressesprecher der Hamburger Hochbahn AG, Christoph Kreienbaum, zudem einen Einblick in die (fehlenden) organisatorischen Möglichkeiten, die die Verantwortlichen des Verkehrsunternehmens bei Streikankündigungen haben: „Auch bei einem angekündigten Warnstreik ist die Planbarkeit nicht wirklich gegeben, weil wir weder den Organisationsgrad kennen noch die Streikbeteiligung abschätzen können“, erklärt er.

Konkret können die Hochbahn-Verantwortlichen dementsprechend auch erst am Mittwoch abschätzen, ob nicht vielleicht doch ein Notfallbetrieb im Bus- und U-Bahnverkehr möglich ist. Kreienbaum unterstreicht:

Das werden wir tatsächlich erst mit Streikbeginn und dann im Verlauf der folgenden Stunden sehen können.

Hochbahn-Pressesprecher Christoph Kreienbaum über die fehlende Planbarkeit beim Warnstreik

Bis dahin müsse davon ausgegangen werden, dass der Betrieb „vermutlich gar nicht“ aufgenommen werden kann, so der Pressesprecher gegenüber 24hamburg.de. Das gelte im Übrigen natürlich auch für den bereits sowieso schon personalintensiveren Schienenersatzverkehr, der etwa im Hamburger Osten rund um die Hammer Kirche für die U2 und U4 gelte.

Hochbahn-Sprecher kündigt an: Bus und U-Bahn des HVV droht wegen Streik ein Totalausfall am Mittwoch

Update von Dienstag, 31. Januar 2023, um 10:53 Uhr: „Das wichtigste Ziel ist ein verlässlicher Betrieb, der angesichts des angekündigten Streiks kaum möglich erscheint“, teilte die Hochbahn am Dienstag mit. Das Hamburger Verkehrsunternehmen rechnet daher nicht damit, mit Streikbeginn am Mittwoch, 1. Februar 2023, 3:00 Uhr, den Bus- und U-Bahn-Betrieb aufnehmen zu können. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Angestellten der Hamburger Hochbahn AG im Rahmen der Tarifverhandlungen zu dem Warnstreik aufgerufen. Er soll 24 Stunden lang bis Donnerstag, 2. Februar 2023, um 3:00 Uhr gehen.

Dass es dadurch am Mittwoch zum Totalausfall kommt, liegt laut Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum auch an entsprechenden Sicherheitsbedenken. Würde man statt eines verlässlichen Betriebes nur sporadisch Leistungen anbieten, bestünde die Gefahr, dass „sich Fahrgäste mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Verkehrsangebot in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln“ – was zu riskanten Situationen an den Haltestellen führen könnte. Pressesprecher Kreienbaum unterstreicht:

Hier haben Planbarkeit und Sicherheit für die Fahrgäste Vorrang.

Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hamburger Hochbahn AG, zum zu erwartenden Totalausfall am Mittwoch

Streik im HVV am Mittwoch: Hochbahn äußerst Unverständnis über Verhandlungstaktik von Verdi

Update von Dienstag, 31. Januar 2023, um 08:40 Uhr: In einer Stellungnahme hat die Hamburger Hochbahn AG bereits mit Unverständnis auf den von Verdi angekündigten Warnstreik am Mittwoch, 1. Februar 2023, reagiert. Die Tarifverhandlungen fänden „in einem allgemein sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld“ statt, das „Bewegung auf beiden Seiten erforderlich“ mache.

Das Verkehrsunternehmen unterstreicht, es sei der Gewerkschaft und ihren Forderungen bereits entgegengekommen, während diese sich „bislang kaum bewegt“ haben. Unter diesen Gesichtspunkten können die Verantwortlichen der Hochbahn den Schritt Verdis, zu einem Warnstreik unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde am 2. Februar 2023 aufzurufen, „nicht nachvollziehen“ und fordert auf „in der nächsten Verhandlungsrunde konstruktiv an einer Lösung für das Unternehmen und alle Mitarbeitenden mitzuarbeiten.“

Drohendes Verkehrschaos im HVV: Verdi ruft Hochbahn-Mitarbeiter zum Warnstreik auf

Erstmeldung von Montag, 30. Januar 2023, um 10:37 Uhr:

Hamburg – Allen Hamburgern, die täglich auf die U-Bahn und Busse des HVV angewiesen sind, steht ein stressiger Mittwoch ins Haus: Die Gewerkschaft Verdi hat alle Beschäftigten der Hamburger Hochbahn zu einem 24-stündigen-Warnstreik aufgerufen. Der Streik soll am Mittwochmorgen, 1. Februar 2023, um 3:00 Uhr beginnen und am Donnerstagmorgen um 3:00 Uhr enden, teilte die Gewerkschaft am Montag mit.

Name:Hamburger Hochbahn AG
Teil des:Hamburger Verkehrsverbundes (HVV)
Betreiber von:Stadtbus-Linien und U-Bahnen
Gründung:27. Mai 1911

Warnstreik im HVV: Verkehrschaos durch Einschränkungen bei Bus und U-Bahn in Hamburg

Ein großer Ausstand könnte weite Teile des öffentlichen Personennahverkehrs in der Hansestadt lahmlegen. Die Hochbahn AG, als Teil des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), kümmert sich die Beförderung der Gäste auf den Bus- und U-Bahnlinien. Unter der Erde betrifft das dementsprechend die U1 und U3 sowie die U2 und U4. Auf den letzteren Linien haben Fahrgäste östlich von Hamm seit Anfang des Jahres bereits mit erheblichen Einschränkungen aufgrund von Bauarbeiten zu kämpfen.

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Auf der Straße kümmern sich die Hochbahn und ihre Mitarbeiter um fast 120 Buslinien mit über 1400 Haltestellen. Dazu zählt unter anderem der viel genutzte Metrobus, der alleine auf der Linie 5 täglich rund 60.000 Fahrgäste ans Ziel bringt. Je nachdem, wie viele und welche Mitarbeiter des Verkehrsunternehmens streiken, könnte am Mittwoch also ein veritables Verkehrschaos drohen.

Nicht betroffen sind die S-Bahnlinien, die durch die S-Bahn Hamburg GmbH betrieben werden sowie die zahlreichen Buslinien der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH).

Metrobus-Linie 5 in Hamburg fährt wegen des Warnstreiks von Verdi am Mittwoch nicht
Auch die beliebte Metrobus-Linie 5 wird am Mittwoch wohl ausfallen: Die Hamburger Hochbahn AG rechnet aufgrund des Warnstreiks von Verdi mit einem Totalausfall des Betriebs. (24hamburg.de-Montage) © Christian Charisius/dpa/Hannes P. Albert/dpa

Tarifverhandlungen zwischen Verdi und Hamburger Hochbahn bisher ergebnislos

Grund für den Streik ist ein ergebnislos verlaufender zweiter Verhandlungstermin zwischen Verdi und Hamburger Hochbahn am vergangenen Donnerstag. Die Hochbahn hatte nach eigenen Angaben ein verändertes Angebot vorgelegt. Verdi verlangt für die Beschäftigten monatlich 600 Euro mehr Lohn. Nach den Vorstellungen der Gewerkschaft soll der Tarifvertrag eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Zudem sollen Azubis monatlich zusätzlich 258 Euro und ein kostenloses Profiticket für den öffentlichen Nahverkehr erhalten.

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Die Arbeitgeberseite hat nach Gewerkschaftsangaben in der zweiten Verhandlungsrunde bei einer Laufzeit von 21 Monaten rückwirkend zum 1. Januar eine Erhöhung um 4,5 Prozent und zum 1. Januar 2024 eine Erhöhung der Tabelle um 130 Euro angeboten. Zudem biete der Arbeitgeber eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro. Der nächste Verhandlungstermin mit den Arbeitgebern ist für Donnerstag angesetzt.

Eigentlich sollte ab Mittwoch für Fahrgäste der Linien der Hamburger Hochbahn wieder mehr Ruhe einkehren: Das Unternehmen hatte angekündigt, nach überstandenem hohen Krankheitsstand ab Februar wieder den regulären Fahrplan bedienen zu wollen. Darauf müssen Bürger und Pendler jetzt zumindest noch einen Tag länger warten. (Mit Material der dpa)

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