Dritte Aufforderung verschickt: Tausenden Haspa-Kunden droht Konto-Kündigung
Rund 3000 Kunden der Haspa droht aufgrund fehlender Rückmeldung eine Kündigung ihres Kontos. Das betrifft vor allem Joker-Girokonten und Schließfächer.
Hamburg – Letzte Warnung für Tausende Kunden der Hamburger Sparkasse (Haspa): Wer sich bis zum 30. Juni 2023 nicht meldet, dem droht die Kündigung des Kontos oder des Schließfaches. Grund ist eine Änderung der Geschäftsbedingungen – was seit einigen Jahren die ausdrückliche Einwilligung der Bankkunden erfordert. Konkret geht es um teuer werdende Schließfächer und die Girokonten „Haspa Joker“. Der dritte Brief im Briefkasten ist allerdings nicht der einzige Weg, auf dem die Haspa versucht, die Kunden zu erreichen und zu halten.
Bank: | Hamburger Sparkasse |
---|---|
Sitz: | Hamburg |
Bilanzsumme: | 57 Milliarden Euro (Geschäftsjahr: 2022) |
Mitarbeiter: | Rund 4500 (Stand: 2021) |
3000 Kontoinhabern droht Kündigung: Haspa braucht Zustimmung für geänderte Konditionen
Schon seit Ende 2021 bietet die Sparkasse der Hansestadt neuen Kunden nur noch das modernisierte „Joker“-Modell an: die Standardvariante des Girokontos für 9,95 Euro im Monat und die Premium-Variante für 17,95 Euro. Jetzt geht es auch Bestandskunden, die noch im alten, dreigeteilten System (smart, comfort, premium) unterwegs sind, ans Konto. Für sie wird es je nach Variante teurer: Die Haspa hatte die Preise im Oktober 2022 wegen der Inflation leicht erhöht.

97 Prozent der 100.000 angeschrieben Kunden hätten den neuen Geschäftsbedingungen bereits zugestimmt, freut sich Haspa-Pressesprecher André Grunert auf 24hamburg.de-Anfrage. Bleiben also rund 3000 Kontoinhaberinnen und Kontoinhaber, „bei denen eine Zustimmung trotz all unserer Bemühungen seit Oktober 2022 leider noch immer aussteht.“ Wer sich bis zum 30. Juni 2023 nicht meldet, der steht ohne Konto dar. Zuerst hatte das Hamburger Abendblatt vom drohenden Rundschreiben berichtet.
Zustimmung zu neuen Geschäftsbedingungen: Haspa versucht Kontakt auf allen Kanälen
Man sei weiterhin bemüht, die wenigen ausstehenden Zustimmungen einzuholen, unterstreicht Grunert. Auf den Zufall oder die klassische Briefpost lässt man es jedoch nicht ankommen, die Haspa-Verantwortlichen hätten „auf allen Kanälen“ Kontakt aufgenommen: „Wir schreiben sie mehrfach persönlich an – mit Hinweisen auch in unterschiedlichen Sprachen. Wir nutzen das Online-Banking. Wir schalten Hinweise auf unseren Info-Screens an den SB-Geräten (Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker). Wir rufen unsere Kunden persönlich dazu an und sprechen sie in unseren 100 Nachbarschaftsfilialen darauf an“, listet der stellvertretende Pressesprecher der Haspa auf.
24hamburg.de-Newsletter
Im Newsletter von 24hamburg.de stellt unsere Redaktion Inhalte aus Hamburg, Norddeutschland und über den HSV zusammen. Täglich um 8:30 Uhr landen sechs aktuelle Artikel in Ihrem Mail-Postfach – die Anmeldung ist kostenlos, eine Abmeldung per Klick am Ende jeder verschickten Newsletter-Ausgabe unkompliziert möglich.
Auch die Zustimmung gehe ganz einfach und auf mehreren Wegen, so Grunert: online mit wenigen Klicks, schriftlich per beigefügter Zustimmungserklärung oder auch telefonisch. Und wer noch offene Fragen hat, dem stehe immer ein Mitarbeitender zur Verfügung.
Reaktion auf hohe Inflation: Haspa passte 2022 vereinzelt Preise an
Im Oktober 2022 hatte die Haspa neben einer inflationsbedingten Preisanpassung auch den Abschied vom bisherigen Modell der Joker-Girokonten verkündet. „Der neue HaspaJoker hat sich gut bewährt. Eine parallele Weiterentwicklung zweier Modellreihen ist daher gerade in diesem Umfeld auf Dauer nicht darstellbar“, begründete Vorstandsmitglied Axel Kodlin damals.
Neben der Girokonten wurden auch die Schließfächer teurer: Seit Januar 2023 zahlen Kunden je nach Größe ab 69 Euro pro Jahr. Vorher waren es 49 Euro.