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Doppelte Omikron-Infektion möglich – brisante Erkenntnisse aus dänischer Corona-Studie

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Von: Jakob Koch

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Einer Studie zum Coronavirus zufolge kann man sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Omikron-Subtypen infizieren. Eine Gruppe ist besonders betroffen.

Hamburg/Kopenhagen – Derzeit kursieren vor allem zwei sogenannte Subtypen der Omikron-Variante des Coronavirus in Deutschland: die Varianten BA.1 und BA.2. Dänischen Erkenntnissen zufolge ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit den zwei unterschiedlichen Untervarianten anzustecken.

Eine Infektion mit dem BA.2-Subtyp könne kurz nach einer ursprünglichen BA.1-Infektion vorkommen, schrieb das dänische Gesundheitsinstitut SSI in einer nun veröffentlichten Studie. Im Allgemeinen werde aber davon ausgegangen, dass dies nur relativ selten auftrete und dann vor allem bei jüngeren, ungeimpften Menschen.

Coronavirus-Typ:Omikron-Subtyp BA.2
Herkunft:unbekannt
Eigenschaft:Infektionsrisiko mehr als doppelt so hoch wie bei Subtyp BA.1
BA.2-Anteil in Deutschland: (Stand: Anfang Februar 2022)Knapp 14,9 Prozent (Quelle: RKI)
BA.2-Auswirkungen auf Krankheitsverlauf:Verläufe ersten Untersuchungen zufolge nicht schwerer

Omikron Subtyp BA2 und BA1: Doppelte Infektion möglich, zeigt dänische Corona-Studie

Die beteiligten Wissenschaftler fanden nach SSI-Angaben 47 Fälle, bei denen sich dieselbe Person in einem Zeitraum von 20 bis 60 Tagen erst mit BA.1 und dann mit BA.2 ansteckte. Die meisten hätten lediglich milde Symptome erlebt, ins Krankenhaus habe keiner davon gemusst.

Eine junge Frau mit Corona-Maske vor Fußgängern in Hamburg und einem Coronavirus
Laut einer dänischen Studie kann man sich mit mehreren Subtypen der Omikron-Variante nacheinander anstecken. (24hamburg.de-Montage) © Axel Heimken/dpa/imago

Lesen Sie hier die dänische Studie im Original (auf Englisch): „Occurrence and significance of Omicron BA.1 infection followed by BA.2 reinfection

In Dänemark, wo kürzlich die meisten Corona-Regeln abgeschafft wurden, macht der Subtyp BA.2 derzeit den mit Abstand größten Anteil an Corona-Neuinfektionen aus, laut Studie liegt dieser Anteil bei 88 Prozent. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) hat BA.2 auch in Deutschland merklich zugelegt. Der Anteil in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI vergangenen Donnerstag in seinem Wochenbericht fest. Diese Angabe bezieht sich auf die Woche bis zum 6. Februar. Für die Woche davor gab das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.

Welche COVID-19 Schnelltests können laut PEI die Omikron Variante erkennen?

Das ist derzeit schwierig zu sagen, denn: Viele gängige Corona-Schnelltests erkennen eine Omikron-Infektion oft nicht. Forscher um den Münchner Virologen Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität haben die Leistungsfähigkeit von neun handelsüblichen Antigen-Schnelltests für die Erkennung einer Infektion mit der Omikron- oder der Delta-Variante untersucht.

Sie ziehen eine ernüchternde Bilanz: Acht der vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bereits für frühere Varianten des Virus geprüfte Tests wiesen eine Omikron-Infektion schlechter nach als eine Delta-Infektion, ergab die Studie, die im Fachmagazin „Medical Microbiology and Immunology“ veröffentlicht wurde.

Eine allgemeine und aktuelle Übersicht zur Sensitivität von SARS-CoV-2-Antigenschnelltests hat das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Website veröffentlicht.

Coronavirus-Variante Deltakron: Das sagen Experten zur Kombination aus Delta und Omikron

Derweil warnen Experten bereits vor der nächsten Variante: „Deltakron“. So wird die Kombination aus der Delta- und der Omikron-Variante des Coronavirus genannt. Britische Behörde meldet weitere „Deltakron“-Infektionen*: 32 Fälle sind es. Das teilte die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency in dieser Woche mit. Unterdessen glaubt in Hamburg Sozialsenatorin Melanie Leonhard an einen „sehr freien Sommer“.

Bereits Anfang des Jahres hatte eine Meldung aus Zypern über eine Mischvariante zwischen Delta und Omikron für Aufregung gesorgt. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Irrtum aufgrund einer Verunreinigung im Labor handelte.

Die inoffiziell als „Deltakron“ bezeichnete Variante war Anfang des Monats auf eine Beobachtungsliste gesetzt worden, nachdem erste Fälle aufgetaucht waren. Große Besorgnis löst die Variante bisher unter Experten nicht aus. Da sowohl die Infektionszahlen mit Delta als auch mit Omikron in Großbritannien fallen, sei nicht mit einer größeren Ausbreitung der neuen Mischvariante zu rechnen. Diese Übersicht zeigt: So gefährlich ist neue Corona-Variante Deltakron. (mit dpa) * 24hamburg.de und merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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