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Impfstoff-Nachschub für Hamburg: So viele Dosen sollen kommen

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Von: Laura-Marie Löwen

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In Hamburg geht es bei den Coronavirus-Impfungen nur langsam voran. Doch weiterer Impfstoff kommt.

Update vom Freitag, 8. Januar 2021, 8:31 Uhr: Hamburg – Am heutigen Freitag wird die Hansestadt mit 14.625 weiteren Impfdosen des Corona-Impfstoffs der Firmen Biontech/Pfizer beliefert. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Vortag mit. Diese Anzahl entspricht genau der Hälfte der gelieferten Menge Ende Dezember 2020. Weitere Impfstoffmengen in ähnlichem Umfang sind bis Mitte Februar geplant, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis Mittwoch, 7. Januar 2021 insgesamt 7079 Menschen in Hamburg gegen das Coronavirus geimpft. Bei der Quote der Corona-Impfungen liegt Hamburg weit unter dem Bundesdurchschnitt. Wie 24hamburg.de berichtete, steht die Hamburger Regierung wegen ihres langsamen Impffortschritts in der Kritik.

Blick auf das Impfzentrum in den Hamburger Messehallen.
Neuer Impfstoff für Hamburg: Am Freitag, 8. Januar 2021 wird die Hansestadt mit 4.625 weiteren Impfdosen der Firmen Biontech/Pfizer versorgt. (24hamburg.de-Montage) © Sebastian Gollnow/dpa & Christian Charisius/dpa

Coronavirus in Hamburg: Darum läuft die Impfung im Schneckentempo

Erstmeldung vom Donnerstag, 7. Januar 2021, 9:42 Uhr: Insgesamt 29.000 Impfdosen wurden der Hansestadt bis Jahresende 2020 zur Verfügung gestellt. Bisher wurden allerdings erst 5901 Personen geimpft. Das entspricht nach Mopo-Informationen nur 3,2 Menschen pro 1000 Einwohnern. Warum schreitet Hamburg im Corona-Impfprozess so langsam voran?

Stadt in DeutschlandHamburg
Fläche755,2 km²
Bevölkerung1,845 Millionen (30. Juni 2020)
Vorwahl040
BürgermeisterPeter Tschentscher

Corona-Impfungen: Hamburg schneidet im bundesweiten Vergleich schlecht ab

Ein Blick auf den Impffortschritt im Bundesland Bremen* zeigt ähnliche Entwicklungen: Hier liegt der Durchschnitt bei 4,4 Impfungen. Immerhin: Mecklenburg-Vorpommern schneidet mit einem Durchschnittswert 11,2 besser ab. Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) lieferte am Montag, 4. Januar 2020, eine Erklärung für das zähe Impfgeschehen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verteilung des Coronavirus-Impfstoffs auf die Bundesländer erfolge anhand der Bevölkerungszahlen, „so dass Hamburg nur mit etwa 1,85 Millionen Einwohnern berücksichtigt wurde“. Dabei werde jedoch außer Acht gelassen, dass das Hamburger Gesundheitswesen die gesamte Metropolregion mit rund fünf Millionen Menschen versorge. Es gebe also „einen sehr hohen Bedarf an Impfungen für das medizinische Personal“, der bei der Verteilung nicht berücksichtigt worden sei. Tschentscher kritisierte die Bundesregierung auch dafür, „deutlich zu wenig“ Biontech-Impfstoff bestellt zu haben. Am Mittwoch, 6. Januar 2020, habe der Bund bereits darüber beraten, wie Deutschland an mehr Impfstoff gelangen kann.

Ein Senior gehen durch das leere Impfzentrum in den Messehallen zu seiner Impfung.
Gähnende Leere im Impfzentrum Messehallen: Hamburg schreitet mit den Corona-Impfungen nur langsam voran. (24hamburg.de-Montage) © Christian Charisius/dpa

Hamburg: Tschentscher von CDU und FDP in der Kritik für langsamen Impfstart

Kritik am langsamen Impfstart wird auch aus den Oppositionsparteien der Hansestadt laut. Der Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg sieht die Schuld dafür in der Hamburger Regierung: „Ich fordere Bürgermeister Tschenscher auf, für eine schnellere Impfung in Hamburg zu sorgen. Denn jede zusätzliche Impfung schützt Menschen und entlastet unser Gesundheitssystem.“

Ähnlich scharfe Worte findet in diesem Zusammenhang auch CDU-Fraktionschef Dennis Thering. „Die heutige Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde, auch den Moderna-Impfstoff zuzulassen, gibt zusätzliche Hoffnung auf eine Steigerung der Impfdosen. Damit erhöht sich aber auch der Druck auf den rot-grünen Senat, endlich die Verimpfungen in Hamburg hochzufahren.“ Weiter: „Der Erste Bürgermeister und die SPD sollten hier nicht auf andere zeigen, sondern ihre Hausaufgaben machen.“

Hamburg: Warum impft Hansestadt so langsam gegen das Coronavirus? Kaum Betrieb in Messehallen

Bilder aus dem Impfzentrum in den Hamburger Messehallen zeigen bisher gähnende Leere. Nach Bild-Informationen können hier 7000 Personen täglich geimpft werden, derzeit seien es aber gerade einmal 500 Personen, denen pro Tag eine Spritze verabreicht wird. Das Problem liegt auf der Hand: Es gibt zu wenig Impfstoff. Von den 29.000 Dosen hält Hamburg außerdem die Hälfte zurück. Denn: „Für jede Impfung wird nicht nur ein Termin gemacht – sondern gleich zwei“, erklärte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde. Ausreichend Schutz gegen eine Covid-19-Infektion wird nämlich erst nach zwei Impfungen gewährleistet. Die zweite Dosis wird drei Wochen nach der ersten Impfung verabreicht.

Wie 24hamburg.de berichtete, war Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei der ersten Impfung in Hamburg höchstpersönlich dabei. Zunächst sollen Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches Personal gegen Covid-19 geimpft werden. Trotz des Impfstarts in Hamburg und Deutschland rechnet Infektions-Experte Helmut Fickenscher für Deutschland mit einem harten Lockdown bis Ostern.*nordbuzz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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