Corona in Hamburg: Impf-Booster – so läuft die Drittimpfung ab
Menschen über 70 können sich bald zum dritten Mal gegen Corona impfen lassen. Auch Pflegepersonal wird berücksichtigt. Für eine Gruppe gibt es eine Sonderregel.
Hamburg – Die dritte Impfung gegen das Coronavirus ist nun auch in Hamburg möglich. Wer mit einer sogenannten „Booster-Impfung“ seinen Impfschutz gegen das Coronavirus auffrischen will, der kann das tun. Allerdings wird diese Maßnahme erstmal nur Menschen über 70 Jahre empfohlen. Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) legte auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) den betroffenen Hamburgern am Mittwoch, 20. Oktober 2021. die Impfschutz-Auffrischung nahe. Junge Menschen kommen dieses Jahr voraussichtlich nicht mehr an die Reihe.
Was müssen Hamburgerinnen und Hamburger zur Drittimpfung wissen? 24hamburg.de gibt einen Überblick.
Neuinfektionen in Hamburg: | 364 (Stand 20. Oktober, Sozialbehörde) |
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg: | 77,1 |
Patienten im Krankenhaus in Hamburg: | 112 |
Intensivbehandelte Patienten in Hamburg: | 34 |
Drittimpfung Hamburg: Impfdurchbrüche bei Menschen über 70 wahrscheinlicher – Prio-Gruppe 1 wird zuerst geimpft
Als erstes sollen Menschen über 70 mit der Booster-Impfung versorgt werden. Bei der älteren Bevölkerungsgruppe liegt die Wahrscheinlichkeit für Impfdurchbrüche zwar immer noch bei unter einem Prozent, ist aber dennoch höher als bei jüngeren Leuten. Daher erhalten sie auch bei der Drittimpfung in Hamburg den Vorzug vor anderen Gruppen.

Außerdem bekommen Personen ein Impfangebot zur Drittimpfung, die in Pflege- oder medizinischen Einrichtungen arbeiten und regelmäßig Patientenkontakt haben. „Mit den Auffrischungsimpfungen können sich jene schützen, die möglichen Ansteckungen wegen ihrer Arbeit besonders ausgesetzt sind, und die Älteren, bei denen eine Erkrankung möglicherweise schwer verlaufen könnte“, sagte SPD-Politikerin Melanie Leonhard in Hamburg zum Thema Drittimpfung.
Drittimpfung: Senioren und Pflegepersonal haben Vorrang – Menschen unter 70 Jahren müssen auf Impf-Booster noch warten
Die meisten Menschen unter 70 haben ihren vollständigen Impfschutz laut Leonhard ohnehin noch keine sechs Monate und würden sich demnach erst Anfang nächsten Jahres für die Drittimpfung in Hamburg eignen. Georg-Christian Zinn, der Direktor des Hygienezentrums Bioscientia, erklärte bereits Anfang September 2021 über die Drittimpfung, die die Zahl der Antikörper gegen Corona im Körper erhöht: „Man geht davon aus, dass es nach einem halben Jahr schon Zeit ist, eine Nachimpfung zu kriegen.“
Bei jungen Leuten könne diese Zeitspanne auch etwas länger sein, diese Daten seien allerdings noch nicht verlässlich. „Die ‚Booster-Impfung‘ für die Risiko-Gruppen, für die Prio-Gruppe 1, ist extrem wichtig. Wir wissen, dass die Impfstoffwirkung nach einer Zeit nachlässt. Das waren die ersten, die im Dezember, Januar in Deutschland geimpft wurden, und insofern spielt das eine große Rolle, dass wir jetzt zügig diese Gruppe erneut impfen“, so Zinn.
Hamburg setzt Stiko-Empfehlung um: Hier bekommen Sie die dritte Impfung
Wer unter 70 Jahren ist und sich trotzdem jetzt schon zum dritten Mal impfen lassen will, kann sich mit seinem Hausarzt in Verbindung setzen und ein Beratungsgespräch bekommen. Eine offizielle Empfehlung zur Drittimpfung gibt es von der Stiko aber nicht. „Die Stiko hat nicht angekündigt, wann Auffrischungsimpfungen für junge Menschen kommen sollen“, so Leonhard. Man werte zwar aktuell Daten aus, doch bis zum Jahresende sei eine Empfehlung für jüngere Menschen unwahrscheinlich.
Die Stiko hat nicht angekündigt, wann Auffrischungsimpfungen für junge Menschen kommen sollen.
Für Hamburger Senioren in Pflegeheimen und medizinisches sowie Pflegepersonal in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen oder mit Patientenkontakt wird es darüber hinaus weitere Impfangebote geben. Bis zum 27. Dezember 2021 soll allen Bewohnern von Pflegeeinrichtungen eine Drittimpfung gegen Corona durch mobile Impfteams ermöglicht werden. Außerdem will die Stadt Hamburg wieder eigene mobile Impfmöglichkeiten schaffen. Dazu werden auch einige Krankenhäuser Impftermine vergeben und die behandelnden Hausärzte sind für Privatpersonen ebenfalls eine Anlaufstelle.
Ausnahme Johnson&Johnson: Booster-Impfung als zweite Impfung schon nach vier Wochen
Die Booster-Impfung gibt es zurzeit nur mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech. Andere Impfstoffe wie Moderna, Astrazeneca und Johnson&Johnson haben noch keine Zulassung zu einer solchen Anwendung erhalten. Menschen ab 18 Jahren, die mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson geimpft wurden, sind für die Drittimpfung eine Ausnahme: Da man bei diesem Immunschutz eigentlich nur eine Impfung für den kompletten Schutz brauchen sollte, können die Empfänger von Johnson&Johnson bereits nach vier Wochen eine Booster-Impfung bekommen.
Diese sei zwar sinnvoll, dennoch gilt laut Senat rechtlich auch weiterhin die eine Impfung als vollständiger Schutz. „Grundsätzlich gilt weiterhin, dass diese Menschen einen vollständigen Impfschutz haben“, sagte Leonhard. „Gleichwohl empfiehlt die Stiko eine Optimierung durch einen mRNA-Impfstoff, wenn die Impfung schon mehr als vier Wochen zurückliegt.“ * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.