Bennu: Der Asteroid bedroht die Erde – China entwickelt Abwehrtechnik
Asteroid „Bennu“ droht: Nach neuen Berechnungen ist das Einschlagrisiko höher als zuvor gedacht. Nun hat China Pläne für eine Abwehrtechnik veröffentlicht.
Peking, China – Bereits seit seiner Entdeckung 1999 beschäftigt „Bennu“ die Wissenschaftler. Die NASA, die in einer Mission das Leben auf dem Mars erforscht, startete bereits vor fünf Jahren ihre Mission „Osiris-Rex“. Am 20. Oktober 2020 gelang es in dieser Mission per Roboter, eine Bodenprobe von „Bennu“ zu entnehmen. Eine Einschlaggefahr galt lange als nicht gegeben. Nach neuste Berechnungen ist ein Einschlag von Bennu“ allerdings wahrscheinlicher als gedacht. Gelingt es chinesischen Wissenschaftlern die Gefahr eines Erd-Zusammenpralls abzuwehren?
Name: | Bennu |
Typ: | Asteroid des Apollo-Typs |
Entdeckung: | 11. September 1999 |
Durchmesser: | 492 Meter |
Masse: | 62 Millionen Tonnen |
„Bennu“ bedroht die Erde: Chinas Abwehrtechnik soll Welt vor dem Asteroiden retten
Verschiedene Raumfahrtnationen – unter anderem erforschen bereits die Möglichkeiten und testen Rettungspläne zur Asteroiden-Abwehr. So arbeiten auch die NASA und die europäische Weltraumbehörde ESA an einem Rettungskonzept. China hat sich jetzt ebenfalls dieses Themas angenommen. Nicht ohne Grund, wie aktuelle Astro-Erforschungen offenbaren. Aktuelle Berechnungen belegen, dass das Risiko einer Asteroiden-Kollision größer ist, als bisher angenommen. Und das wäre fatal. Denn Stand heute gibt es keine Abwehrtechnik, die einen Asteroiden im Anflug auf die Erde aufhalten könnte. Das zeigte erst kürzlich eindrücklich eine Nasa-Simulation, die Forscher in große Sorge versetzte.
Spektakuläre Pläne zeigen nun, wie chinesische Forscher, „Bennu“ bändigen wollen. Dass ausgerechnet dieser Himmelskörper unter den Tausenden von Asteroiden untersucht wurde, kommt nicht ungefähr. Er gilt als einer der potenziell gefährlichsten, die in den nächsten 150 Jahren der Erde nahekommen werden. Eben weil er der Erde so nahe kommt, könne ihre Schwerkraft seine Flugbahn derart verändern, dass ein Einschlag in den 2200er Jahren durchaus möglich wäre.

Wie gefährlich ist „Bennu? Der Asteroid hat eine Zerstörungskraft von 24 Wasserstoffbomben
„Bennu“ hat zwar „nur“ einen Durchmesser von etwa 500 Metern – doch würde er mit der Erdoberfläche kollidieren, setzte der Asteroid 1.200 Megatonnen Energie frei, das entspricht in etwa der Explosionskraft von 24 Wasserstoffbomben. Experten haben berechnet, dass eine Wasserstoffbombe reichen würde, um beispielsweise ganz Paris und umliegende Regionen auf einen Schlag auslöschen.
Auch andere erdnahe Asteroiden haben eine enorme potenzielle Zerstörungskraft: So würde eine Kollision mit Asteroid Apophis etwa 900 Megatonnen Energie freisetzen. Das ist 18 Mal so viel wie die größte Nuklearexplosion, die jemals vom Menschen verursacht wurde. Auch für Apophis wurde ein möglicher Einschlag immer wieder neu berechnet – viele Laien fragen sich darum, ob 2029 der Einschlag von Asteroid Apophis erfolgt. Fakt ist aber lediglich: Am 13. April 2029 soll der „Gott des Chaos“ der Erde extrem nahekommen, für einen Einschlag gaben Forscher Entwarnung.
„Bennu“ soll durch chinesische Technik aufgehalten werden: 23 Raketen als „Kinetic Impactor“
Eine Simulation des „National Space Science Centers“ zeigt eine spektakuläre Rettungstechnik chinesischer Forscher: 23 Raketen des Typs „Langer Marsch 5“ schlagen in „Bennu“ ein – und der Einschlag dieser Flugkörper bringt den Asteroiden von seinem Kurs ab. Bei den eingesetzten Raketen handelt es sich um sogenannte „Kinetic Impactors“, die den heranrasenden Asteroiden wie eine Billardkugel aus der Bahn schießen sollen.
Gegenüber forschungundwissen.de kommentiert Alan Fitzsimmons vom „Astrophysics Research Centre“ der Queen‘s University Belfast die Simulation der Chinesen folgendermaßen: „Der Vorschlag, die Oberstufe der Trägerrakete zu einer Leitrakete zu machen, um einen Asteroiden abzulenken, ist ein recht nettes Konzept“. Physikalisch sollte die Erhöhung der Masse, die auf den Asteroiden trifft, bei Chinas Raketen-Plan für genau solch einen Effekt sorgen, so Fitzsimmons. Die praktische Umsetzung dieser Mission, so sein Einwand, müsse dennoch detaillierter geplant werden.
Einschlag von Asteroid „Bennu“: Auch die NASA arbeitet an Rettungsplan
Schon 2018 stellte die NASA eine der chinesischen Strategie ähnliche Abwehr-Idee vor: Ein neun Tonnen schwerer und neun Meter langer Flugkörper namens „Hammer“ (Hypervelocity Asteroid Mitigation Mission for Emergency Response vehicle) soll demnach als Rammbock oder über einen Atomsprengkörper dafür sorgen, „Bennu“ vom Kollisions-Kurs Richtung Erde abzubringen.
Noch handelt es sich bei dem NASA-Vorhaben ebenso wie bei dem Plan des „National Space Science Center“ in Peking erst um theoretische Ansätze. Einigkeit herrscht indes in der Forschung darüber, dass „Kinetic Impactors“ die einzige Möglichkeit sind, um die Bahn eines potenziell gefährlichen Asteroiden zu verändern. *24hamburg.de und kreiszeitung.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.