Bank-Angestellte streiken fürs Homeoffice – diese Banken bleiben Mittwoch dicht
In Hamburg sind Bedienstete der Banken dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Die betroffenen Geldinstitute und Forderungen der Gewerkschaft ver.di im Überblick.
Hamburg – Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst geht in die heiße Phase. Erst kürzlich rief die Gewerkschaft ver.di Mitarbeitenden von Schulen und Hochschulen dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Nach dem Auftakt des Streiks Ende Oktober mit unter anderem einem Protestzug, der durch die Innenstadt führte und in einer Kundgebung vor der Finanzbehörde endete, erhöht die Gewerkschaft nun den Druck. Denn wie angekündigt starten jetzt Einzelaktionen betroffener Branchen, des öffentlichen Dienst, die sich über den November verteilen und am Ende gebündelt und intensiviert werden. So sind am Mittwoch Angestellte von Privat- und öffentlichen Banken in Hamburg dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Verdi | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft |
Gründung: | 19. März 2011 |
Sitz: | Berlin |
Vorsitzender: | Frank Werneke |
Mitglieder: | 1.941.071 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Tarifkonflikt Öffentlicher Dienst: Diese Banken haben Mittwoch in Hamburg geschlossen
Auch die Hamburger Sparkasse (HASPA) gehört als „eine dem Gemeinwohl verpflichtete öffentliche Sparkasse“, wie es auf der Unternehmenswebsite heißt, zum öffentlichen Dienst. Zu den Banken, die bestreikt werden, gehören neben der HASPA auch die Commerzbank, Deutsche Bank und Unicredit (Hypovereinsbank).
Weniger Arbeitsplätze, weniger Perspektiven und möglicherweise noch weniger Geld – die bundesweiten Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes sind nach drei Runden ohne Ergebnis geblieben
Tarifkonflikt Öffentlicher Dienst: Was Verdi fordert – Geld, Homeoffice und weitere Forderungen für Bankangestellte

Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent für die rund 140.000 bundesweit Beschäftigten privater Banken. Bei dem abzuschließenden Tarifvertrag strebt Verdi eine Laufzeit von zwölf Monaten an. Außerdem möchte ver.di eine Pauschale („soziale Komponente“) von 150 Euro, ein Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit, sowie eine Home Office-Regelung erreichen.
Letzteres entspricht einem Wunsch der Angestellten vor, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeit von zu Hause oder einem anderen frei gewählten, außerbetrieblichen Arbeitsplatz erledigen zu dürfen. Um dem gerecht werden zu können, fordert Verdi eine sogenannte Erstaustsattungspauschale (beispielsweise für den Ankauf eines Laptops) von 1500 Euro.
Von Arbeitgeberseite ist bisher eine Erhöhung der Löhne in drei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten worden.
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Tarifkonflikt Öffentlicher Dienst: Streiks auch in Behörden, Ämtern, Schulen – das kommt nun auf Hamburg zu
Nachdem schon die Hochschulen bestreikt wurden, rücken unter anderem die Bezirksämter und die Schulen Hamburgs in den Fokus der Streiks. In verschiedenen Konstellationen werden die Institutionen, so sieht es die Strategie der Gewerkschaften vor, zu einzelnen Warnstreiks aufgerufen, berichtete die Mopo.
Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde Ende des Monats sollen die Aktionen der Streikenden dann letztendlich gebündelt und intensiviert werden. Verdi und der Beamtenbund dbb, der die Interessen der verbeamteten Beschäftigten im öffentlichen Dienst vertritt – diese dürfen selbst nicht streiken – fordern fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 150 Euro pro Monat. Im Gesundheitswesen fordern sie sogar 300 Euro monatlich mehr.
Auch Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen von einem angestrebten verbesserten Tarifabschluss profitieren. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.