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Mann plante wohl Anschlag: Jetzt spricht sein Hamburger Mitbewohner – „kam in keiner Weise radikal rüber“

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Von: Sebastian Peters, Elias Bartl

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In diesem Mehrfamilienhaus in St. Georg stürmte das GSG9 die Männer-WG
In diesem Mehrfamilienhaus in St. Georg stürmte das GSG9 die Männer-WG. © Elias Bartl

Am Dienstagmorgen stürmten Spezialkräfte eine Wohnung in Hamburg und verhinderten damit wohl einen Terroranschlag. Wir haben mit dem Mitbewohner des Festgenommenen gesprochen.

Hamburg – Am frühen Dienstagmorgen, 25. April 2023, stürmten Spezialkräfte des GSG9 eine Wohnung im Hamburger Stadtteil St. Georg. Das Ziel der Spezialkräfte – einen mutmaßlichen Terroranschlag mit einem Sprengstoffgürtel verhindern. Um 6 Uhr stürmten die schwer bewaffneten Einsatzkräfte die Wohnung an der Bremer Reihe in unmittelbarer Umgebung des Hamburger Hauptbahnhofs.

Syrer plante offenbar einen Anschlag mit einem Sprengstoffgürtel

Sie können den Tatverdächtigen Aabid P.* (28) festnehmen. Wie sein Mitbewohner berichtet, sei Aabid P.* ein unauffälliger Mensch gewesen. Er wohnte mit vier weiteren Männern in einer WG. Er beschreibt ihn als „netten und unauffälligen Mitbewohner, der in keiner Art und Weise als radikal islamistisch rüberkam“.

„Die haben ihn drei Stunden in seinem Zimmer vernommen.“

„Die sind in mein Zimmer gekommen, ich habe nicht verstanden, um was es geht. Mein Mitbewohner Aabid* war auch da. Sie haben ihn drei Stunden in seinem Zimmer vernommen“, so der Mitbewohner Bader* zu 24hamburg.de.

Der Mitbewohner Bader* erzählt über den Einsatz in seiner Männer-WG
Der Mitbewohner Bader* erzählt über den Einsatz in seiner Männer-WG © Elias Bartl

Scheinbar sind sich die Ermittler aber sicher, dass es sich um eine akute Gefahr gehandelt hatte. Zeitgleich mit dem Zugriff in Hamburg stürmten weitere Spezialkräfte, in der Spitze waren es rund 250 beteiligte Polizisten, ein weiteres Objekt in Kempten. Dabei soll es sich um die Wohnung des Bruders handeln.

Er soll, so die Ermittler, seinen in Hamburg lebenden Bruder bei seinem Vorhaben gestärkt haben. Die Polizei ermittelt deshalb auch gegen ihn. Es sollen bereits umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden sein. Verhaftet wurde der Bruder aus Kempten allerdings nicht, heißt es.

Hinter dieser Tür soll der Tatverdächtige gelebt haben
Hinter dieser Tür soll der Tatverdächtige gelebt haben. © Elias Bartl

Bei dem Zugriff in Hamburg brachen die Ermittler gleich mehrere Türen auf. Angefangen mit der Wohnungstür im Hochparterre des Mehrfamilienhauses. Anschließend die Zimmertür des Tatverdächtigen. Aabid P.* sei 2015 aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. In der Männer-WG am Hauptbahnhof lebte er seit einem Jahr und sieben Monate, so sein Mitbewohner. Der Tatverdächtige aus Hamburg sitzt seit dem Zugriff der Spezialkräfte in U-Haft.

*Name der Redaktion bekannt und geändert

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