„Habe meinen Cousin niedergestochen“: Widersprüche nach Angriff an Wilstorfer Straße
Ein Mann ist in der Nacht auf Samstag in Hamburg-Wilstorf mit einem Messer angegriffen worden. Erste Aussagen nach der Attacke widersprechen sich.
Hamburg – Bei einem Streit in Wilstorf in der Nacht auf Samstag, 6. Mai, ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Der 22-Jährige war offenbar mit drei anderen Männern in Streit geraten und wurde dabei mit einem Messer lebengefährlich verletzt.
Gegen 3:06 Uhr hatte ein Anrufer der Polizei gemeldet, dass ein junger Mann mit Stichverletzung auf der Wilstorfer Straße zusammengesackt sei. Die Einsatzkräfte fanden den beschriebenen Mann kurz darauf vor einem Friseursalon. Rettungsdienst und Notarzt versorgten das 22-jährige Opfer vor Ort und brachten es in eine Klinik. Lebensgefahr bestehe nicht mehr, sagte ein Sprecher des Führungs- und Lagedienstes der Polizei gegen 5.30 Uhr. Das Opfer habe aber durch die Stichverletzung im Oberkörper viel Blut verloren.
Auf Angriff mit Messer folgt offenbar Hilfe durch die Tatverdächtigen
In der Nähe des Tatorts stellten die Beamten der Polizei Hamburg drei Männer. Zwei von ihnen hatten blutverschmierte Hände. In ihrer ersten Aussage erzählten sie, sie hätten dem Opfer nur geholfen. Laut eines Zeugen habe einer der drei Tatverdächtigen zuvor aber auch gesagt: „Ich habe Scheiße gebaut und meinen Cousin niedergestochen.“ Einer der Täter bat den Zeugen um ein Taschentuch, um sich die Hände zu reinigen, berichtete dieser. Der Täter habe zudem die Tatwaffe in einem Gully versenkt, berichtet der Zeuge weiter.
Die Polizei stellte die blutverschmierte Jacke des Opfers sicher. Das Klappmesser des mutmaßlichen Täters fanden die Beamten anschließend in einem Kellerverschlag. Alle drei Männer wurden festgenommen. Laut des Zeugen wiesen alle drei Tatverdächtige eine starke Alkoholfahne auf.
Die Polizei hielt sich am frühen Sonntagmorgen mit Aussagen noch bedeckt, bestätigt aber, dass Opfer und Täter sich kannten und vor der Tat in einen Streit geraten seien. Dem Angriff war demnach eine gemeinsame Feier vorausgegangen.
Der Kriminaldauerdienst der Polizei Hamburg sicherte bis etwa 5 Uhr Spuren an der Wilstorfer Straße. Kurzzeitig wurde auch die Feuerwehr hinzugerufen, um die Straßengullys zu öffnen und nach der Tatwaffe zu suchen. Deren Einsatzkräfte rückten aber schnell wieder ab.