Andy Grote: „Pimmelgate“ in der nächsten Runde – darum schickt er Polizei los
Der sogenannte „Pimmelgate“-Skandal um Hamburgs Innensenator Andy Grote geht in die nächste Runde. Nun muss die Polizei Aufkleber von Wänden kratzen.
Hamburg – Schon wieder ist die Hamburger Polizei im Einsatz, um in der als „Pimmelgate“ bekannt gewordenen Affäre um Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) tätig zu sein. Doch statt einer Hausdurchsuchung müssen die Gesetzeshüter diesmal abkratzen – und zwar Aufkleber im Umfeld der Wohnung des Politikers.
Politiker: | Andy Grote |
Geboren: | 14. Juni 1968 |
Partei: | SPD |
Senator: | Innen- und Sportsenator |
Innensenator Andy Grote: „Pimmelgate“-Aufkleber lösen Einsatz der Hamburger Polizei aus
Am Freitag, dem 15. Oktober, wurden auf St. Pauli in der Nachbarschaft von Andy Grote erneut 17 gelbe Aufkleber mit der Aufschrift „Andy, Du bist so 1 Pimmel“ von der Polizei entfernt. Das bestätigte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Schon zwei Wochen zuvor wurden rund 20 der Aufkleber von den Beamten entfernt.

Die erneute „Abkratz-Aktion“ der Polizei sei, so die dpa weiter, im „Sinne der Gefahrenabwehr“ vorgenommen worden wie auch zur Beweissicherung. Es bestehe nämlich „der Verdacht auf Beleidigung“. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt bereits in Bezug auf die Aufkleber-Angelegenheit gegen Unbekannt.
„Pimmelgate“-Affäre um Andy Grote: Was ist da eigentlich passiert?
Anfang September 2021 hatte es auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung in Hamburg gegeben. Der Grund: Ein bereits im Mai 2021 abgesetzter Tweet, in dem Grote als „Pimmel“ beschimpft wird, nachdem er sich kritisch über die feiernde Partymeute auf der Sternschanze geäußert hatte.
„Pimmelgate“ war geboren und schlug unerwartet hohe Wellen, was nicht nur daran zu erkennen ist, dass selbst die Washington Post über Andy Grotes „Pimmelgate“-Skandal berichtete.
Nicht einmal zwei Wochen später kam es zu weiteren Hausdurchsuchung in Hamburg. Insgesamt wurden in der ganzen Hansestadt verteilt zwölf Wohnungen durchsucht. Nun also die Aufkleber. Andy Grote kommt nicht zur Ruhe.
Hamburg: Kritik am „Pimmelgate“-Verfahren um Innensenator Andy Grote
„Pimmelgate“ sorgte im Netz für viele Lacher; der Hashtag #PimmelGate trendete auf Twitter. Zwar steht der Senat geschlossen hinter Grote, dennoch wird die Affäre nun auch auf politischer Ebene diskutiert. So vermutet der Innenexperte der CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dennis Gladiator, bei den aktuellen Ermittlungen eine Vorzugsbehandlung des Senators und versetzt seinem Konkurrenten einen verbalen K. O.-Schlag: „Es ist mittlerweile absurd, womit der Innensenator auffällt, statt durch gute Arbeit“, zitiert die dpa den CDU-Politiker.
Um seine Vermutung zu untermauern, reichte Gladiator beim Hamburger Senat eine schriftliche Kleine Anfrage ein, die ans Licht bringen soll, wie viele Aufkleber die Polizei und Staatsanwaltschaft in den vergangenen vier Jahren entfernt haben. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.