Im HVV: Aus für Hamburgs letzten kostenlosen P+R-Platz an S-Bahn-Station
In Hamburg gibt es nur noch einen kostenlosen P+R-Parkplatz. In der Nähe einer S-Bahn-Station. Doch auch der ist bald Geschichte. Ersatz ist nicht geplant.
Hamburg – Mit dem PKW gerade aus den schlecht erschlossenen Gebieten im Umland zur S-Bahn-Station oder zum nächsten Bahnhof im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zu fahren, ist nicht nur für manch einen Bürger oder eine Bürgerin die einzige Möglichkeit. Der Umstieg vom Auto auf die Bahn ist auch eine Reise-Alternative, die die Umwelt schont und die Lärm- und Verkehrsbelastung in der Stadt verringert. Park + Ride nennt sich dieses Prinzip.
In Hamburg ist das Umsteigen vom Auto auf Bahnen und Züge der im HVV operierenden Verkehrsunternehmen zwar weiterhin möglich – etwa in Neuwiedenthal oder am Bahnhof in Hamburg-Harburg. Doch das Parken des Autos ist nur noch in Hamburg-Allermöhe, drei Kilometer hinter Bergedorf und fünfzehn Kilometer vom Hamburger Stadtzentrum entfernt, möglich. Doch auch dieser letzte kostenlose Park+Ride-Platz Hamburgs wird bald Geschichte sein.
Name: | Hamburg-Allermöhe |
Bezirk der Hansestadt: | Bergedorf |
Fläche: | 8,6 km² |
Bevölkerung: | 1392 (Stand Dezember 2020) |
S-Bahn Hamburg: Park+Ride Platz muss Werk der Bahn weichen
Denn wie das Hamburger Abendblatt berichtet, wird die Bahn an der Stelle des P+R-Parkplatzes im Bezirk Bergedorf ein Gleichrichterwerk bauen, das für die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom sorgen wird. 2023 soll es losgehen – und dafür die Hälfte, dass Parkplatzes, der zurzeit 100 Stellplätze beinhaltet, gesperrt werden. Mindestens. Vielleicht auch der gesamte Parkplatz. Sicher ist laut Abnenblatt, dass es keinen Ausgleich geben wird.

Das wurde in der Bezirksversammlung am 28. April 2022 deutlich, als der Vorschlag der CDU, Ausgleich zu schaffen, von der Bergedorfer Bezirkskoalition aus SPD, Gründe und FDP letztlich zusammen mit der Linken, abgelehnt wurde.
S-Bahn-Station Allermöhe: Wegfallende Parkplätze werden nicht ersetzt
Dass die wegfallenden Parkplätze nicht ersetzt werden sollen, begründen die Politiker unter anderem mit den Zukunftsperspektiven, die das Auto in der Stadt hat. „Auch wenn es vielen Autofahrern nicht gefällt: Pkw haben in der Stadt keine Zukunft“, sagt Lutz Jobs (Die Linken).
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Die Politiker verweisen allerdings auch auf die Pläne, im neuen Stadtteil Oberbillwerder Parkplätze schaffen zu wollen, der direkt auf der anderen Seite des Bahnhofs erreichtet werden soll. Dort soll auf 124 Hektar der 105. Stadtteil der Hansestadt entstehen, der nach Fertigstellung 15.000 Menschen ein Zuhause und 5000 einen Arbeitsplatz bieten wird.
Oberbillwerder: Ein Parkplatz für jedes dritte Haus geplant
In dem Zukunftsstadtteil, der unter anderem komplett mit regenerativen Energien versorgt werden soll, sind zwar auch Stellplätze für Autos geplant, doch der Schlüssel sieht aktuell 0,6 Stellplätze pro Wohneinheit vor – und soll noch auf 0,35 abgesenkt werden. Das würde bedeuten, dass rechnerisch nur für jedes dritte Haus ein Stellplatz existieren würde. Ob die IBA, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Hamburg, die Pläne am Ende auch so umsetzen wird, ist allerdings nicht klar.