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„Geht arbeiten!“ Passanten zerren Klima-Kleber von der Straße

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Von: Magdalena Fürthauer, Nadja Zinsmeister

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Die „Letzte Generation“ protestiert am Montag deutschlandweit und legt damit den Verkehr lahm. Die Klebe-Aktionen stoßen jedoch offenbar auf wenig Verständnis.

Update vom 7. Februar, 14.08 Uhr: Auch am Dienstag haben die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ wieder zugeschlagen. In Mainz blockierten sie Alicenbrücke in Richtung Mainzer Innenstadt, wie der SWR berichtet. Drei Aktivisten hatten sich mit Sekundenkleber auf die Straße geklebt.

Anfangs gab es kleinere Streitereien mit Autofahrern, wie ein Polizeisprecher vor Ort mitteilte. Der Verkehr sei laut SWR weiträumig umgeleitet worden, trotzdem gab es Verkehrsbehinderungen. Nachdem die Aktivisten nach einem 20-minütigem Ultimatum nicht reagiert hatten, wurden sie von der Polizei mit Lösungsmittel von der Straße getrennt und widerstandslos weggetragen.

Update vom 6. Februar, 19.30 Uhr: In Videos in den sozialen Medien sind Szenen der Protestaktionen zu sehen. Zu einem Clip, in dem zwei Passanten die Demonstranten von der Straße komplementieren, schreibt ein Twitter-User, der sich als Mitglied der „Letzten Generation“ outet: „Geht arbeiten! Schreien die wütenden (zumeist) Männer im Stau immer wieder. Geht arbeiten! Meinen sie diese Art der Arbeit, die unseren Planeten an die Wand gefahren hat? Meinen sie: Geht ausbeuten? Geht zerstören! Geht aggressiv sein!?“

Update vom 6. Februar, 19.15 Uhr: Zu den Städten, in denen die „Letzte Generation“ im Rahmen ihrer Proteste aktiv wurde, zählt auch Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt wurde ein Kreisel blockiert, der Polizei zufolge klebten sich zwei Personen am Asphalt fest. Außerdem wurde laut kreiszeitung.de das Ernst-August-Denkmal am Hauptbahnhof mit Farbe beschmiert.

In Düsseldorf war derweil eine vierspurige Hauptverkehrsstraße betroffen, nachdem der Verkehr hier kurzzeitig zum Erliegen gekommen sei, sei er laut Polizei einspurig weitergeflossen. Allerdings kam es zu einem Rückstau. In Köln sollen sich vier Aktivisten am Neumarkt auf einer Fahrbahn und einem Radweg festgeklebt haben. In Dresden betraten laut sächsische.de fünf Protestler eine Straße, drei von ihnen klebten sich am Asphalt fest. Doch die Polizei reagierte schnell, es sei nicht zu einem nennenswerten Stau gekommen.

Update vom 6. Februar, 14.10 Uhr: Während die Proteste der „Letzten Generation“ in Österreich weitgehend friedlich abgelaufen sind, ist es offenbar in Berlin und Leipzig heute zu Handgreiflichkeiten zwischen den Klima-Klebern und Autofahrern gekommen.

Zusammenstöße zwischen Klima-Aktivisten und Autofahrern: Polizei überprüft mögliche Anzeigen

Wie bereits berichtet (siehe Update um 11.05 Uhr), hat die „Letzte Generation“ auf Twitter ein Video geteilt, auf dem zu sehen ist, wie ein Mann einen Aktivisten von der Straße zerrt, zu Boden drückt und schreit: „Es reicht! Sie bleiben jetzt hier ... Es gibt Menschen, die haben noch etwas Wichtigeres im Sinn als diesen Irrsinn!“ Wie die Polizei t-online nun bestätigt, seien die Aufnahmen während einer Klima-Klebe-Aktion am Messedamm in Berlin entstanden. Es sei dabei zu Blockaden an mehreren Straßenstellen gekommen.

Zivilpolizisten entfernen Aktivisten der „Letzten Generation“ von der Straße
In Reutlingen haben Zivilpolizisten Aktivisten der „Letzten Generation“ von der Straße entfernt. In anderen Städten sind offenbar die Autofahrer selbst aktiv geworden. © IMAGO/Markus Ulmer/ULMER Pressebildagentur

Auch in Leipzig hätten demnach Aktivisten der „Letzten Generation“ den Verkehr blockiert. Vier von ihnen hätten sich laut der Polizei Sachsen festgeklebt. Stadteinwärts sei es daher zu einem großen Rückstau gekommen, aber auch zu Handgreiflichkeiten. Demonstrierenden seien vermutlich von Autofahrern die Banner weggenommen worden, einige seien auch geschubst und von der Straße gezogen worden. Sowohl die Polizei Berlin als auch in Leipzig überprüfe nun mögliche Anzeigen von beiden Seiten.

Update vom 6. Februar, 13.35 Uhr: Die Proteste der „Letzten Generation“ blockieren im Moment unter anderem in München den Verkehr. Betroffen ist allen voran die Altstadt. Während der Klebe-Aktion musste offenbar ein Krankenwagen vorbei, dies sei jedoch ohne größere Probleme vonstattengegangen.

Klima-Kleber stoßen bei Grünen-Politikerin auf Unverständnis - „Letzte Generation“ gibt weitere Proteststädte bekannt

Update vom 6. Februar, 11.05 Uhr: Aktivisten der Klimaschutzbewegung Letzte Generation haben zum Wochenstart in mehreren deutschen Städten Straßen blockiert. Die Störaktionen sorgen im Berufsverkehr mancherorts für Staus.

Währenddessen äußert Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge ihr Unverständnis mit Blick auf die Klebe-Aktionen. „Was ist die Botschaft daran? Was wollen die bewirken?“, fragt sie in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“. „Wollen sie den Leuten etwa sagen, fahrt nicht mehr zur Arbeit oder bringt eure Kinder nicht mehr in die Schule? Da passen Handeln und Botschaft nicht zusammen.“

Die „Letzte Generation“ hat auf diesen Vorwurf noch nicht reagiert und stattdessen via Twitter angekündigt, wo heute noch weitere Klima-Proteste stattfinden werden. Demnach soll es in Düsseldorf, Freiburg, Hannover, Heilbronn, Jena, Kempten im Allgäu, Leipzig und Passau zu Klebe-Aktionen kommen. Wie bereits berichtet, finden auch Proteste in Berlin, Magdeburg und Reutlingen statt. Laut 24rhein.de kommt es auch in Köln zu Klebe-Aktionen der „Letzten Generation.“

Auf dem Video, das die „Letzte Generation“ zu ihrer Ankündigung auf Twitter postet, ist ein Mann zu sehen, der eigenhändig einen Aktivisten von der Straße zerrt und ihm zubrüllt: „Es reicht! Sie bleiben jetzt hier, verdammt!“ Der Aktivist steht gleich wieder auf, um sich auf der Straße festzukleben. Der Autofahrer meint daraufhin: „Es gibt Menschen, die haben noch etwas Wichtigeres im Sinn als diesen Irrsinn!“

Klima-Proteste in Magdeburg, Berlin und Reutlingen: „Letzte Generation“ legt Berufsverkehr lahm

Update vom 6. Februar, 10.15 Uhr: Wie angekündigt, weitet die Protestgruppe „Letzte Generation“ offenbar ihre Proteste ab heute auf ganz Deutschland aus. Neben Berlin ist es Medienberichten zufolge auch schon in Magdeburg und Reutlingen zu Klebe-Aktionen gekommen.

Wie der MDR berichtet, haben sich Klima-Aktivisten seit Montagmorgen in Magdeburg auf der B1 in Höhe der Kreuzung „Großer Werder“/Markgrafenstraße festgeklebt. Der Verkehr werde stadteinwärts umgeleitet. Eine Pressesprecherin der „Letzten Generation“ habe dem Sender versichert, dass es nicht die letzte Klebe-Aktion in Magdeburg sein werde. Auch werde es heute noch weitere bundesweite Aktionen geben.

Klima-Kleber werden von Polizei entfernt
Die Polizei hat Montagmorgen eine Protestaktion der „Letzten Generation“ in Magdeburg aufgelöst. © Thomas Schulz/dpa-Zentralbild/dpa

„An unseren Forderungen darf es kein Vorbeikommen mehr geben, wenn wir noch eine Chance haben wollen, zu überleben“, so die Pressesprecherin gegenüber dem MDR. Sie betont allerdings, dass man innerhalb der „Letzten Generation“ auf friedliche Proteste setze.

Währenddessen haben auch in Berlin Aktivisten den Messedamm im morgendlichen Berufsverkehr blockiert. Dabei soll es zu mehreren Auseinandersetzungen mit Autofahrern gekommen sein. Ebenso ist es heute bereits in Reutlingen zu Klebe-Aktionen gekommen, wie der Reutlinger Generalanzeiger berichtet.

„Letzte Generation“ will heute Deutschland lahmlegen: Klima-Proteste in diversen Städten

Erstmeldung vom 5. Februar: München - Seit knapp über einem Jahr macht die Protestgruppe „Letzte Generation“ vor allem mit Klebe-Aktionen und Blockaden auf Straßen sowie mit Störungen in Museen und Ministerien auf den Klimawandel aufmerksam. Bislang haben sich Aktionen überwiegend auf München und Berlin beschränkt, doch das soll sich ab Montag (6. Februar) nun offiziell ändern.

„Letzte Generation“ mit deutschlandweiten Protesten ab Montag: Klima-Kleber fordern Gesellschaftsrat

„Wir werden versuchen, den Protest in jede Stadt, in jedes Dorf zu tragen“, verkündete eine Pressesprecherin der „Letzten Generation“ Aimée van Baalen bereits Ende Januar. „Der Widerstand wird größer als je zuvor“. Ab dem 6. Februar soll nicht mehr nur überwiegend in München und Berlin, sondern deutschlandweit auf die Klimakrise aufmerksam gemacht und dabei „massiv auf die Straße gegangen“ werden, sagte die Sprecherin weiter. Was ab Montag genau geplant ist, verriet sie nicht. Insgesamt will die „Letzte Generation“ nach eigenen Aussagen aber einen „Gesellschaftsrat“ installieren, in dem zufällig ausgeloste Menschen sitzen. Hier sollten Schritte ausgearbeitet werden, damit Deutschland ab 2030 klimaneutral ist.

Umweltschutz-Aktivisten vor dem Brandenburger Tor
Klimaaktivisten der Initiative „Letzte Generation“ auf der Ebertstraße vor dem Brandenburger Tor. © Annette Riedl/dpa

Seit Wochen trainiert die „Letzte Generation“ extra für die geplanten Klima-Aktionen. Während die Protestgruppe behauptet, mit ihren Klima-Protesten immer mehr Zuspruch zu gewinnen, sieht das Bundeskanzler Olaf Scholz beispielsweise anders. „Sehr viele Bürgerinnen und Bürger schütteln den Kopf über solche Aktionen. Ich auch. Sie sind kontraproduktiv“, sagte er in einem Interview mit der Bild am Sonntag.

„Letzte Generation“: Aktivistinnen klebten sich zuletzt vor Friedrich Merz auf dem Boden fest

Erst am Donnerstagnachmittag machte die Protestgruppe erneut auf sich aufmerksam, als sich zwei Aktivistinnen beim Neujahrsempfang der CDU Mainz während einer Rede des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz vor dem Rednerpult am Boden festklebten. Die Aktivistinnen der „Letzten Generation“ erklärten, dass der Umgang von Merz und der CDU mit der Klimakatastrophe „beispielhaft für das deutsche Politikversagen“ sei. „Während er die lebensbedrohlichen Konsequenzen der Erderhitzung kleinredet oder totschweigt, warnt er bei jeder Gelegenheit vor möglichen Einschränkungen durch klimapolitische Maßnahmen“, warfen die beiden Frauen ihm vor. Die Bevölkerung vertröste er „mit der fernen Hoffnung auf rettende Technologien“.

Gegen sie werde jetzt wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und des Missbrauchs von Notrufen ermittelt. Merz selbst sagte den beiden Frauen noch während der Störung: „Es ist doch schön, dass Sie noch da sind - Ihre Kollegen sind ja zurzeit auf Bali.“ Damit spielte er auf einen Bericht der Bild an, laut dem zwei Aktivisten der Letzten Generation nicht zu einem Gerichtstermin in Stuttgart erschienen waren, weil sie nach Bali gereist waren. (nz/dpa/afp)

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