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25 Grad oder wird es kalt? Experte prophezeit „Wetter-Krimi“ im April

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Von: Ulrike Hagen

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Der Frühling bleibt in Bezug auf das Wetter weiterhin spannend: Experten rechnen mit einem neuen Temperatursturz und viel Regen.

Frankfurt – Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung hat für den Rest des Monats April einen „echten Wetter-Krimi“ angekündigt. Weiße Flocken tanzten wieder in Süddeutschland und sorgten mehr für Weihnachts- denn für Frühlingsstimmung. Überhaupt bereitet das Wetter in Deutschland Mitte April wenig Freude: Schneefall, Dauerregen und Nebel sind an der Tagesordnung. Auf weiterhin unbeständiges Wetter können wir uns laut Experten auch in den nächsten Wochen gefasst machen.

Schnee im März Frühling Blumen Archivbild
Der Frühling bleibt weiter spannend: Experten rechnen mit einem neuen Wettersturz. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Wetter in Deutschland: 25 Grad oder wird es kalt? „Wetterkrimi“ bahnt sich an

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt den wechselhaften Wettercharakter durch einen Tiefdruckeinfluss in Verbindung mit kühler Meeresluft. Obwohl die Temperaturen über Ostern noch angenehm warm waren, spricht Wetterexperte Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Wetterportal wetter.net nun von einem „richtig ordentlichen Wintereinbruch“. Es wird vorübergehend wärmer, danach droht der große Temperatursturz: „Nachts ist Frost weiterhin ein Thema und selbst nasse Schneeflocken fallen in der letzten Aprilwoche wieder bis in tiefe Lagen, es drohen glatte Straßen“, warnt Jung.

„So wird das nichts mit Frühling, zumindest nicht dauerhaft“, so der Wetterexperte, „der Winter 2022/23 war zwar sehr mild, doch das Frühjahr kommt einfach nicht in die Gänge“. Obwohl in den nächsten Tagen ein Skandinavien-Hoch Einfluss haben wird, gibt es einen Haken: Ein Kälte-Ei bzw. Höhentief, das sich ab Mittwoch über Deutschland bewegt. Dies führe zu vielen Wolken und regionalem Regen, wobei sogar nasse Schneeflocken bis in tiefe Lagen im Osten möglich sind.

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

„Schneeflocken und das bis fast Anfang Mai, das hatten wir so auch schon lange nicht mehr“, stellt der Wetterexperte fest, und fügt hinzu: „Dieses Höhentief vermiest uns das Frühlingswetter. Eigentlich ist ein Hoch über Deutschland. Das merken wir aber kaum, da das Höhentief sich unter das Hoch mogelt und für Wolken und Regen sorgt.“

Wetter-Vorhersage für Deutschland: Prognosen widersprechen sich

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt für das kommende Wochenende Dauerregen in verschiedenen Regionen voraus. Im Erz- und Zittauer Gebirge sowie im Vorland soll der Regen bis Samstagmittag anhalten, während es im Oberpfälzer Wald, im Bayerwald und in Teilen Niederbayerns bis Sonntagvormittag zu Niederschlägen mit einer Menge von etwa 50 Litern pro Quadratmeter kommen kann. In Gebieten östlich des Inns wird sogar mit 60 bis 70 Litern pro Quadratmeter gerechnet und in Staulagen kann es sogar zu bis zu 90 Litern pro Quadratmeter kommen.

Die eigentlich erwartete große Erwärmung wird also wieder nach hinten verschoben. Allerdings gibt es erhebliche Prognosedifferenzen zwischen dem europäischen Wettermodell und dem US-Wettermodell. Während das US-Modell in den nächsten Tagen ein hin und her zwischen Sonne und Wolken sieht und die Temperaturen bei 10 bis 15 Grad, erwartet das europäische Modell im Westen am Samstag in einer Woche 24 oder 25 Grad – und somit den ersten Sommertag des Jahres. Die Unterschiede in der Wetterprognose könnten kaum größer sein.

„So zäh wie in diesem Jahr war der Frühling seit mindestens 10 Jahren nicht mehr“

„So zäh wie in diesem Jahr war der Frühling seit mindestens 10 Jahren nicht mehr gewesen“ stellt Wetterexperte Jung fest. Laut den Wetteraufzeichnungen ist der April dieses Jahr deutlich kälter als das Klimamittel der letzten drei Jahrzehnte. Auch das Niederschlagssoll wurde zu 63 Prozent erfüllt, während die Sonne bisher nur 50 Prozent ihres Monatssolls erreicht hat.

Ob sich der Frühling dann endlich nach dem Wochenende durchsetzen kann, sei fraglich, so Jung: „Wer sich auf dauerhaft warmes und schönes Frühlingswetter freut, den müssen wir erstmal weiter vertrösten. Vielleicht kommt das ja im Mai.“

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