Wer ist Stéphanie Frappart: Diese Schiedsrichterin pfeift Deutschland gegen Costa Rica
Als erste Frau der WM-Historie pfeift Stéphanie Frappart das Schicksalsspiel Deutschland gegen Costa Rica in Katar. Wer ist die Schiedsrichterin?
Hamburg – Die Fußball-WM in Katar schreibt Geschichte. Schon wieder. Aber nein, diesmal handelt es sich nicht um historisch niedrige TV-Quoten, Boykott oder andere Protestaktionen. Dieses Mal wird die Geschichte von Stephanie Frappart geschrieben. Denn: Die Schiedsrichterin wird die erste Frau der Historie, die ein WM-Spiel der Männer pfeift. Wer Frappart ist, wo sie herkommt und was die Schiedsrichter-Ansetzung für die deutsche Nationalmannschaft bedeutet.
Stephanie Frappart: Wer ist die Schiedsrichterin, die Deutschland gegen Costa Rica pfeift?
Stephanie Frappart wurde am 14. Dezember 1983 in Le Plessis-Bouchard in Frankreich geboren. Früher selbst Fußballerin, lies sie sich schnell zur Schiedsrichterin ausbilden. Bereits im Alter von 19 Jahren durfte Frappart auch Männerspiele leiten, zunächst jedoch nur in der siebten französischen Liga. Den Aufstieg schaffte sie dann 2009, damals leitete Frappart bereits Spiele in der vierten, zwei Jahre später dann auch in der dritten Liga.

Seit dem Jahr 2014 pfiff Stephanie Frappart auch zahlreiche Zweitliga-Spiele in Frankreich – ab der Saison 2019/2020 leitete sie dann auch Spiele der höchsten französischen Spielklasse, der Ligue 1.
Stephanie Frappart: Katar WM neuer Höhepunkt der Karriere
Schließlich schaffte es Stephanie Frappart 2011 auf die FIFA-Schiedsrichterliste für internationale Einsätze. Seither pfiff sie unter anderem WM-Qualifikationsspiele der Frauen, aber auch Partien bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015 in Kanada.
Wer ist Stephanie Frappart?
Stephanie Frappart ist eine französische Fußballschiedsrichterin. Seit mehreren Jahren pfeift sie internationale Spiele der Frauen. 2020 wurde Stephanie Frappart erstmals in einer Partie der Champions League der Männer eingesetzt.
Ihr erstes internationales Pflichtspiel im Herrenbereich leitete Stephanie Frappart 2019 im UEFA Supercup zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea. Ende desselben Jahres wurde Frappart von der IFFHS zur Weltschiedsrichterin des Jahres gewählt, ehe sie 2020 ihr erstes Champions League Spiel der Männer pfiff. Es folgten Spiele in der UEFA Nations League, sowie der WM-Qualifikation.
Stephanie Frappart leitet Deutschland gegen Costa Rica bei der Katar WM 2022
Nun wohl der nächste Höhepunkt in der Karriere von Stephanie Frappart: Sie leitet das WM-Gruppenspiel Deutschland gegen Costa Rica bei der WM in Katar 2022. Die Französin wird die Partie, die zeitgleich das Schicksalsspiel der Mannschaft von Trainer Hansi Flick bei der WM 2022 sein wird, zusammen mit der Brasilianerin Neuza Back und Mexikanerin Karen Diaz an der Seitenlinien leiten. Als vierte Offizielle unterstützt Said Martinez aus Honduras.
Neben Stephanie Frappart sind zwei weitere Hauptschiedsrichterinnen bei der WM 2022 in Katar am Start. Salima Mukansanga aus Ruanda und Yoshimi Yamashita aus Japan wurden bisher jedoch nicht eingesetzt.
Stephanie Frappart pfeift Deutschland gegen Costa Rica: Was das für das Spiel bedeutet
Ob die Ansetzung von Schiedsrichterin Stephanie Frappart als erste Frau bei der WM 2022 in Katar Auswirkungen auf das Spiel haben wird, bleibt wohl abzuwarten. Allerdings sagte Ex-Nationalspieler Michael Ballack: „Ich glaube, dass der Respekt eher noch größer ist, der Männer den Frauen gegenüber. Diese Körperlichkeit, dieses Aufbauen vor dem Schiedsrichter, um ihn zu beeinflussen – da ist man vielleicht gegenüber einer Frau eher höflicher“ – so der ehemalige Stürmer bei Magenta TV.
Behält Ballack Recht, könnte sich das ja tatsächlich positiv auf das Spiel auswirken. Immerhin werden Schauspieleinlagen und ständige Forderungen an die Schiedsrichter im Männerfußball seit Jahren kritisiert. Umso besser, dann können sich die Spieler der deutschen Nationalmannschaft auf das Wesentliche konzentrieren: auf das Weiterkommen ins Achterfinale der WM in Katar 2022. Und nach dem Spiel wird sich dann hoffentlich keiner mehr fragen, wer Stephanie Frappart überhaupt ist.