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„Wie auf einem Schlachtfeld“: Verendeter Schweinswal und tausende tote Fische auf Rügen angespült

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Von: Victoria Krumbeck

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Zahlreiche tote Fische und ein toter Schweinswal sorgen auf Rügen für Entsetzen. Die Fische wurden angespült. Die Ursache ist bislang ungeklärt, es gibt jedoch mehrere Theorien.

Bremen/Rügen — Am Wochenende (6./7. Mai) mussten Spaziergänger an den Küsten von Rügen ein schlimmes Bild ertragen: Zahlreiche tote Fische und ein Schweinswal wurden an die Strände gespült. Zu den Gründen gibt es bislang nur Theorien. So könnten starke Winde der letzten Tage für das Fischsterben verantwortlich sein. Es ist auch denkbar, dass Fischer ihren Beifang entsorgt haben. Experten untersuchen den Fall genauer.

InselRügen
BundeslandMecklenburg-Vorpommern
Einwohner64.376 (stand 2021)
HauptortBergen auf Rügen
Fläche926 km²

Rügen: Toter Schweinswal und Dutzende tote Fische — „Wie auf einem Schlachtfeld“

Besonders im Norden wurden viele verendete Fische gefunden. Ein Beobachter erzählte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass es an der Dransker Nordküste bei Krepitz „wie auf einem Schlachtfeld“ ausgesehen habe. Auf 300 Metern waren die toten Fische verteilt. Dabei handelte es sich um Hornfische, Plattfische, Hornhechte, Aale und um einen Schweinswal. Auch die Fischereiaufsicht Rügen habe sich vor Ort ein Bild gemacht, wie die dpa berichtete.

Ein toter angespülter Schweinswal an der Nordsee. Auf Rügen wurden zahlreiche tote Fische angespült.
Ein angespülter Schweinswal an der Nordsee. (Symbolbild) © Andrew Bailey/IMAGO

Nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums war vermutlich starker Wind Ende vergangener Woche für das Fischsterben verantwortlich. Die Theorie soll durch den Fund von überwiegend toten Plattfischen gestützt werden. Diese Fische halten sich am Boden von Gewässern aus, wie das RND schrieb. Auch der Anteil von großen Muscheln stützt die Vermutung. Laut dem Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern gebe es keine Hinweise darauf, dass der Vorfall von der Fischerei verschuldet ist.

Schweinswal und Tausende Fische sterben auf Rügen — Ursache noch unbekannt

Der Landesanglerverband ist von dieser Theorie nicht überzeugt. „Da unterschiedlichste Fischarten und sogar Schweinswale betroffen sind, vermuten wir eine intensive Gewässerverschmutzung. Dass die Ursache des Fischsterbens ein Sturm sein könnte, weisen wir entschieden zurück. Denn Flundern und Aale sind ausgesprochen zäh und fallen keinem Sturm zum Opfer“, sagt Mario Voigt vom Referat Umwelt-, Natur- und Artenschutz dem RND.

Der Schweinswal soll von Mitarbeitern des Meeresmuseums Stralsund abgeholt und untersucht werden. Die Tiere wiesen schon starke Fraßspuren auf, hieß es vonseiten des Ministeriums. Es gebe keine Hinweise darauf, dass etwa Fischerei Grund für das vermehrte Aufkommen der toten Tiere gewesen sei. Eine weitere Theorie geht davon aus, dass es sich bei den Fischen um Beifang handeln könnte, der von einem Fischerboot entsorgt wurde. Damit werden Tiere bezeichnet, die keinen Wert für die Fischer haben und einfach wieder in das Meer entsorgt werden. Dabei sterben die meisten.

Besucher von Nord- und Ostsee werden aktuell gewarnt. Denn der schwarzblaue Ölkäfer breitet sich aus und kann giftig sein. (vk mit dpa)

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