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Ölkäfer unterwegs: Besser nicht anfassen – denn er versprüht Gifte

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Von: Stella Henrich

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Der Ölkäfer ist wieder unterwegs. Wer jetzt mit Kindern im Garten rumtobt, sollte vorsichtig sein. Denn das Krabbeltier ist giftig.

Bremen – Sie krabbeln durch die Gärten, liegen im Gras in der Sonne und schimmern dabei von violett bis schwarzblau - die Ölkäfer, auch Maiwürmer genannt. Anfassen möchte man die Tiere nicht. Aber wer dieser Tage im Garten arbeitet oder sich auf der Wiese sitzend ausruht, kann mit dem Ölkäfer durchaus in Kontakt kommen.

Ölkäfer wieder unterwegs: Krabbeltier entwickelt giftiges Sekret gegen Fressfeinde

Zu erkennen sind sie nicht nur an der Farbe, sondern auch an ihrem quer-ovalen Kopf und ihrem langen Hinterleib. Sie werden zehn bis 30 Zentimeter groß und bilden an den Beinen den giftigen Stoff Cantharidin. Er schützt sie vor Fressfeinden wie Ameisen und anderen Käfern.

Cantharidin kommt im Blut von Ölkäfern vor. Von den Krabbeltieren wird es bei Bedrohung aktiv durch Auspressen aus den Beingelenken abgegeben. Das Sekret übt eine starke Reizwirkung auf Haut und Schleimhäute von Menschen aus. Schlimmstenfalls kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Entzündungen, Blasen und Schleimhautschädigungen. Quelle: Lexikon der Biologie

Es gilt also Vorsicht im Garten. Denn vor allem Kindern nehmen bekanntermaßen Krabbeltiere gern auf die Hand. „Den Ölkäfer sollten sie jedoch auf keinem Fall anfassen“. Darauf weist die Deutsche Wildtier Stiftung nun eindringlich hin. Bei Menschen reizt der Kontakt die Haut, sie rötet sich und bekommt Blasen. Wer einen Ölkäfer verschluckt, kann daran sogar sterben.

Vorsicht vor dem Ölkäfer: Nicht anfassen, Hände waschen und Haut kühlen

Wer trotz Vorsicht mit dem Insekt dennoch in Berührung kommt, sollte sich als erstes „gründlich die Hände waschen“ und anschließend „die betroffene Stelle kühlen“, raten die Verbraucherschützer von Öko-Test. Wer ein Tier versehentlich verschlucken sollte, der sollte zügig den örtlich zuständigen Giftnotruf anrufen.

GiftnotrufeNotruf-Telefon
Giftnotruf München089 - 19 24 0
Charité Universitätsmedizin Berlin030 - 19 24 0
Vergiftungen Zentrum für Kinderheilkunde Bonn0228 - 19 24 0
Giftinformationszentrum Erfurt0361 - 73 07 30
Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg0761 - 19 24 0
Giftinformationszentrum Göttingen0551 - 19 24 0
Giftinformationszentrum Mainz06131 - 19 24 0
Vergiftungsinformationszentrale Österreich+43 140 643 43
Toxikologisches Informationszentrum Schweiz+41 442 515 151

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Ölkäfer wieder unterwegs: Krabbeltiere stehen unter Bundesnaturschutzgesetz

Im Mai haben die Käfer Hochsaison. Nach der Überwinterung im Boden schlüpfen die Käfer im März bis Mai. Sie lieben Trockenrasen und Streuobstwiesen. Außerdem sind die Tiere bevorzugt in der Nähe von Bienennestern anzutreffen, wo sie sich von Bieneneiern und Pollenvorrat ernähren. Schwangere Weibchen haben unter den kurzen Deckflügeln einen deutlich geschwollenen Hinterkörper.

Ölkäfer (Meloidae), auch Blasenkaefer, Pflasterkaefer oder Maiwurm bei der Paarung
Ölkäfer sind wieder in Gärten unterwegs. Menschen sollten die Tiere nicht anfassen. Denn ihr Sekret ist giftig. © imago

Weil die Tiere einen komplizierten, auf Wildbienen angewiesenen Entwicklungszyklus haben und es immer weniger geeignete Lebensräume für sie gibt, gelten Ölkäfer laut Naturschutzbund NABU als gefährdet. Der Ölkäfer steht durch das Bundesnaturschutzgesetz unter besonderem Schutz. Das ändert allerdings nichts an seiner Gefährlichkeit für den Menschen. Der Ölkäfer ist nicht die einzige giftige Tierart in Deutschland, auch hierzulande gibt es gefährliche Tierarten, die häufig unterschätzt werden.

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