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Googeln Sie Krankheits-Symptome? Darauf sollten Sie achten

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Von: Helena Gries

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Eine Frau sitzt hustend vor einem Laptop.
Vor dem Gang zum Arzt suchen viele Menschen im Internet nach Symptomen und versuchen, eine Diagnose zu stellen. Dabei sollte jedoch einiges beachtet werden. (Symbolbild) © IMAGO/Mareen Fischinger

Die Internet­recherche kann keinen Arztbesuch ersetzen, trotzdem wird das Googeln von Krankheits-Symptomen mehr und mehr zum Trend. Doch Vorsicht ist geboten.

München – Der Hals kratzt, der Bauch tut weh oder die Haut juckt - nur die wenigsten Menschen gehen bei kleinen Wehwehchen zum Arzt. Da gibt es doch eine schnellere Alternative: das Internet. Viele Menschen greifen bei Anzeichen einer Krankheit als Erstes zu Smartphone oder Laptop und geben ihre Symptome bei Google ein.

Laut einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom wird das Internet als Instanz, die Symptome einordnet und Diagnosen stellt, immer beliebter. Im vergangenen Jahr holten sich demnach 62 Prozent der Internetnutzenden in Vorbereitung auf einen Arztbesuch Informationen zu ihren Symptomen im Internet oder über eine App ein. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.

Krankheits-Symptome googeln: Suche im Internet kann ungeahnte Nebenwirkungen hervorrufen

Susanne Punsmann von der Verbraucherzentrale NRW rät von Selbstdiagnosen mithilfe des Internets ab. „Man muss sich im Klaren darüber sein: Die Internet­recherche kann keinen Arztbesuch ersetzen“, sagt sie gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im schlimmsten Fall könne dies sogar die eigene Gesundheit weiter einschränken. Das Einbeziehen von Gesundheitsinformationen aus dem Internet in die Diagnose der vermeintlichen Krankheit könne verstärkt negative Auswirkungen auf Psyche und Physis haben.

Eine Studie der Universität Köln bestätigt, dass die Suche nach Symptomen einer möglichen Krankheit über das Internet ungeahnte Nebenwirkungen hervorrufen kann. Die Hälfte der Teilnehmenden klickte dabei nämlich einfach auf den ersten Link, der in der Internet-Suche aufgeführt wurde. Abschließend gaben die Teilnehmenden an, in Bezug auf ihre Gesundheit und die wahrgenommenen Symptome signifikant besorgter zu sein als zuvor.

Krankheiten im Internet recherchieren: Gezielte Suche ist wichtig, ersetzt jedoch nicht den Arzt

Corinna Schaefer vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin hat in einem Interview mit dem Magazin Geo Tipps gegeben, worauf Betroffene achten sollten, wenn sie eine Krankheit googeln. Ihre Empfehlung ist, in jedem Fall mit Symptomen erst einmal zum Arzt zu gehen. Wenn der gesagt hat, um welche Krankheit es sich handelt, können sich Betroffene beispielsweise im Internet gezielt weiter informieren. Dafür sollten folgende Punkte beachtet werden:

Zudem empfiehlt es sich, immer mehrere Seiten im Internet zu vergleichen und Widersprüche auszuschließen. Seriöse Anbieter, die nicht kommerziell sind, stehen laut Schaefer bei den Google-Suchergebnissen nicht ganz oben. Dazu zählen beispielsweise Seiten der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung oder des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Es ist also wichtig, genau zu recherchieren. (hg)

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