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13-Jährige in Heide gequält: Familienvater berichtet von „No-Go-Areas“ für seine Kinder

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Von: Helena Gries, Romina Kunze

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Das Bürgerhaus in Heide in Schleswig-Holstein.
Das Bürgerhaus in Heide in Schleswig-Holstein. © imago/Symbolbild

Gewalt unter Jugendlichen gilt in Heide schon seit einigen Jahren als Problem. Nach einem grausamen Vorfall machen sich die Eltern vermehrt Sorgen um ihre Kinder.

Heide – Nach der grausamen Tat im schleswig-holsteinischen Heide im Kreis Dithmarschen werden nun immer mehr besorgte Stimmen laut. Eine Gruppe von 14- bis 17-Jährigen soll bereits im Februar eine 13-Jährige stundenlang gequält und die Tat auf Video festgehalten haben. Ein Familienvater, dessen Sohn dieselbe Schule wie die mutmaßlichen Täterinnen besucht, berichtet von seinen Gedanken und will auf die Gewaltsituation in Heide aufmerksam machen.

Medienberichten zufolge ist Gewalt unter Jugendlichen in Heide schon seit einigen Jahren ein Problem. Gegenüber dem Fernsehsender RTL äußert ein Familienvater seine Wut über die Sicherheit in der Stadt. Er könne es nicht fassen, wie eine Gruppe von Jugendlichen auf ein Mädchen losgehen kann.

Gewalt unter Jugendlichen in Heide schon länger ein Problem

Berichten des Familienvaters zufolge habe die Gewaltsituation in Heide vor anderthalb Jahren in der Marktpassage in Heide angefangen. Jugendgruppen hätten sich untereinander angegriffen, Tätergruppen hätten Passanten beleidigt und geschlagen. Auch sein Sohn muss in der Schule Gewalt erleben, aus Konflikten mit einer Person würden schnell Konflikte mit fünf bis sechs Jugendlichen, heißt es in dem Bericht von RTL.

Als Vater mehrerer Kinder mache er sich Sorgen. Wie es bei RTL weiter heißt, dürften seine Kinder auch nicht mehr in alle Ecken von Heide: „Es gibt ja mittlerweile [...] absolute No-Go-Areas, wo keines meiner Kinder sich aufhalten darf.“ Dazu zählten der Bahnhofsbereich, die Marktpassage oder aber auch der Bereich an der Schule.

„No-Go-Areas“: Polizei spricht von „Problem mit Jugendgewalt und Jugendkriminalität“ in Heide

Hat Heide ein Problem mit gewalttätigen Jugendlichen? Gegenüber dem NDR bejahte Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat (SPD) es deutlich: „Die Stadt Heide hat ganz klar – spätestens seit vergangenem Jahr – ein Problem mit Jugendgewalt und auch Jugendkriminalität“.

Aufgrund vermehrter und anhaltender Gewaltausbrüche unter Minderjährigen erklärte die Polizei 2022 die angesprochene Marktpassage rund um den Südermarkt zu einem „gefährlichen Ort“, was es den Beamten erlaubte, ein verschärftes Sicherheitskonzept auszuarbeiten. Demnach wurden vermehrt Kontrollen ohne spezifischen Anlass durchgeführt, Personalien aufgenommen und eine Video-Kamera installiert. Seitdem habe sich die Lage gebessert, rechtlich gelte der Südermarkt nicht mehr als „gefährlicher Ort“, wie der NDR berichtete.

Dennoch zähle der Marktplatz nach wie vor zu einem Kontrollpunkt der Polizei, auf dem sich vermehrt Jugendgruppen aufhielten, und der daher vermehrt durch Beamte-Streifen kontrolliert werde. Auf Anfragen von IPPEN.MEDIA bestätigte die Polizei-Sprecherin, dass für den Südermarkt ein spezielles Sicherheitskonzept erarbeitet wurde. Für die anderen genannten „No-Go-Areas“, wie dem Bahnhofsbereich in Heide oder auch der Gegend rund um die Schule, konnte die Sprecherin des Polizeipräsidiums Itzehoe das nicht bestätigen. Hierfür seien bislang noch keine Zahlen erhoben worden. (Helene Gries/Romina Kunze)

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