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Original-Aufnahme von Schock-Anruf: Es ist noch böser, als man es sich vorstellt

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Von: Benjamin Stroka

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Die Polizei Köln hat den Mitschnitt eines Schockanrufs veröffentlicht. Der zeigt, wie dreist die Täter versuchen, ihre Opfer zu betrügen.

Köln – Allein in Köln passiert es mittlerweile täglich: Dreiste Täter versuchen, mit sogenannten Schockanrufen in erster Linie ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Die Verbrecher geben sich am Telefon als Familienmitglieder aus, die gerade in einer sehr ernsten oder brenzligen Situation stecken und Geld bräuchten. Auch wenn es in den meisten Fällen nicht klappt, fallen auch immer wieder Menschen auf die dramatischen Geschichten herein, die ihnen von den Betrügern aufgetischt werden.

2023 gab es schon rund 150 Schockanrufe in Köln

Aktuell warnen die Polizeibehörden bundesweit vor den Schockanrufen. Und das aus gutem Grund: Allein in Köln hat die Polizei im laufenden Jahr 2023 bereits rund 150 Schockanrufe registriert. In Wahrheit dürften es sogar noch ein paar mehr sein, bei denen die Polizei nicht informiert wurde. Die gute Nachricht: „Nur in fünf Fällen waren die Täter erfolgreich“, so die Polizei Köln. Aber: „Bei den Taten, in denen die Betrüger erfolgreich waren, entstand meist hoher Schaden. Im Jahr 2022 lag die erfasste Schadenssumme durch Schockanrufe bei rund 100.000 Euro, 2021 bei über 130.000 Euro“, berichtet die Polizei weiter. In Velbert (Kreis Mettmann) wurde Ende 2022 sogar eine Frau in einem einzigen Fall um über 150.000 Euro betrogen.

Original-Mitschnitt von Schockanruf veröffentlicht

Wie dreist die Täter sind, zeigt jetzt ein schockierender Mitschnitt eines solchen Betrugsanrufs, den die Polizei Köln veröffentlicht hat. „Hallo, hörst du mich? Hallo Mama“, ist dort von einer weinerlichen, regelrecht aufgelösten Frauenstimme zu hören. Das Opfer reagiert erschrocken, fragt: „Was ist los?“ Die Betrügerin setzt ihre Masche eiskalt fort: „Ich hatte einen Autounfall, Mama.“ Danach berichtet die Anruferin, dass sie einen Radfahrer verletzt habe, bevor der Mitschnitt endet.

„Das Telefonat führte nach 20 Minuten Manipulation der Angerufenen dazu, dass die Frau zur Bank fuhr, um Geld abzuheben“, berichtet die Polizei. Wie genau dieser Fall ausging, lassen die Ermittler offen. Doch es gebe „immer wieder ähnliche Fälle in Köln und Leverkusen“. Oftmals behaupten die Betrüger in solchen Fällen, sie bräuchten horrende Geldsummen als Kaution, um einen Gefängnisaufenthalt zu verhindern.

Schockanrufe: Diese Tipps gibt die Polizei

Die Polizei warnt daher eindringlich davor, auf solche Anrufe einzugehen. „Tief durchatmen, auch wenn die Geschichte noch so dramatisch klingt. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und seien Sie misstrauisch, wenn Sie von einem unbekannten Anrufer mit einem beunruhigenden Sachverhalt und finanziellen Forderungen konfrontiert werden“, empfehlen die Ermittler. Wer einen solchen Anruf bekommt, solle stattdessen bei seinen richtigen Angehörigen nachfragen. Ganz wichtig: „Geben Sie am Telefon niemals Auskunft über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.“ (bs/ots) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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