„Dürfen wir keine Fragen stellen?“ – Chaos bei Razzia-PK der „Letzten Generation“
Die „Letzte Generation“ erklärt sich nach der bundesweiten Razzia bei einer Pressekonferenz. Die beenden die Aktivisten ohne Fragerunde. Journalisten reagieren empört.
München/Berlin – Bundesweite Razzia gegen die „Letzte Generation“. Die Klima-Gruppe steht mit dem Rücken zur Wand. Drei Hauptbeschuldigten wird die „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ vorgeworfen. Es geht um Spendengelder in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
Am Mittwochmorgen durchsuchten Beamte 15 Wohnungen von Mitgliedern in ganz Deutschland. Am Mittag nahm die „Letzte Generation“ in einer Pressekonferenz Stellung.

Sprecherin Aimée van Baalen führte in zwei emotionalen Plädoyers aus, dass sich die Gruppe nicht einschüchtern lasse, sondern Protest als Pflicht verstehe.
„Dürfen wir keine Fragen stellen?“: Riesen-Ärger bei Razzia-PK der „Letzten Generation“
Nach ihrem Abschlussstatement erklärte ein Sprecher die Pressekonferenz überraschend für beendet. Van Baalen werde vor dem Gebäude für O-Töne zur Verfügung stehen. „Ich bitte Sie um Verständnis, dass wir nach draußen gehen und diesen Rahmen hier beenden.“
„Dürfen wir keine Fragen stellen? Hier. Jetzt?“, fragt ein Journalist. Die Antwort: Nein. Der Pressesprecher verweist erneut auf die O-Töne und steht auf.
Die Presserunde reagiert empört. „Wir sind jetzt alle hier hergekommen, um Ihnen Fragen zu stellen.“ Ein anderer Aktivist, versucht die Situation zu retten und hält einen Zettel mit einer Mailadresse hoch. Fragen könnten Pressevertreter gerne schicken. Keine Alternative für die Presse. Spätestens jetzt herrscht Chaos, Journalisten fordern lautstark eine Fragerunde, die Aktivisten stehen schon.
„So viel Demokratie müssen Sie aushalten“: „Letzte Generation“ beendet PK – Journalisten toben
Aimée van Baalen versucht es anders. „Wir können die O-Töne auch drinnen machen, aber dann eben einzeln trotzdem.“ – „Das ist doch Unsinn!“, ruft ein Journalist. Ein anderer kritisiert: „So viel Demokratie müssen Sie aushalten.“
Der Pressesprecher reagiert verdutzt. „Ich verstehe Ihren Punkt nicht“, sagt er. Die „Letzte Generation“ ermögliche schließlich Nachfragen. Dann übernimmt wieder ein anderer. Die Presse wisse teilweise mehr als die Gruppe selbst. „Und bevor wir uns jetzt hier verstolpern, würde ich Sie bitten, dass wir noch einmal zehn Minuten bekommen. Uns gerade sortieren.“
Wirbel gab es unter anderem um die Sperrung der Website der „Letzten Generation“. Das BLKA bezeichnet die Gruppe in einer diesbezüglichen Mitteilung als „kriminelle Vereinigung“, ruderte dann aber zurück, wie Buzzfeed.de berichtet. (moe)