„Letzte Generation“ veröffentlicht Finanzbericht: So finanzieren sich die Klima-Kleber
Die Gruppe „Letzte Generation“ blockiert immer wieder Straßen. Doch woher bekommen die Aktivisten das Geld, um ihre Aktionen zu bezahlen?
München – Die „Letzte Generation“ ist ein Zusammenschluss von Klimaaktivisten in Deutschland und Österreich. Mit einer Vielzahl an Demonstrationen will die Gruppe ein Aktivwerden der Regierungen in der Klimakrise erzwingen. Doch wie finanzieren sich die Klima-Kleber überhaupt?
„Letzte Generation“: So finanzieren sich die Klima-Kleber
Während die „Letzte Generation“ aktuell in Deutschlands Hauptstadt Berlin protestiert, veröffentlichten die Klima-Kleber ihren Finanzbericht des Jahres 2022. „Immer mehr Menschen wollen Veränderung. Und immer mehr Menschen wollen Lösungen erarbeiten, mit denen wir der Klimakatastrophe sozial begegnen können“, schreibt die „Letzte Generation“ auf ihrer Webseite zu den Protesten. In ihrem veröffentlichten Finanzbericht geben die Klimaaktivisten preis, wie sie sich finanzieren.

In ihrem Transparenzbericht des Jahres 2022 gab die „Letzte Generation“ an, Einnahmen von insgesamt über 900.000 Euro erzielt zu haben. Über 890.000 Euro kamen demnach durch Spenden über Paypal und Direktüberweisungen sowie Sammelspenden und Crowdfunding zustande. Demgegenüber stehen Ausgaben von knapp 534.000 Euro. Nach einem Startbudget von nur 15.000 Euro und einem großen Einnahmen-Überschuss erwirtschafteten die Klima-Kleber einen Gewinn von über 383.000 Euro.
„Letzte Generation“: Immer mehr Kosten durch Gerichtsprozesse
Über 254.000 Euro an Ausgaben hat die „Letzte Generation“ für Mietkosten. Dazu zählen Veranstaltungsräume, Mietautos, Hebebühnen und Unterkünfte. Fast 100.000 Euro gaben die Klima-Kleber für Material aus, unter anderem für den zum Festkleben benötigten Sekundenkleber. Immer mehr Ausgaben hat die Organisation für Anwalts-, Gerichts- und Prozesskosten. Diese wurden auch in diesem Jahr schon dringend benötigt: Eine Klimaaktivistin muss nach einem Prozess jetzt für mehrere Monate in Haft.
Diese Ausgaben hatte die „Letzte Generation“ im Jahr 2022:
- Mietkosten: 254.170 Euro
- Materialkosten: 98.167 Euro
- Werbematerialkosten: 58.164 Euro
- Transaktionsgebühren: 24.808 Euro
- Fahrtkosten: 23.116 Euro
- Rechtskosten: 17.733 Euro
- Verpflegung: 16.429 Euro
- IT: 16.156 Euro
- Weiterbildung und Resilienz: 11.226 Euro
- Sonstiges: 14.536 Euro
Auch in diesem Jahr hat die „Letzte Generation“ bereits Spenden in Höhe von 237.000 Euro erhalten. Laut eigener Aussage brauchen die Klimaaktivisten monatlich 100.000 Euro, um „den friedlichen zivilen Widerstand weiter auf die Straßen tragen zu können.“
Die Unterstützer danken der „Letzten Generation“ für ihren Einsatz: „Bitte weiter mit kreativen Ideen“ und „Danke für den Widerstand“ sind nur zwei der Kommentare von Spendern. Auch wenn die Intention der Klimaaktivisten von vielen nachvollzogen werden kann, werden die Maßnahmen des Festklebens auf der Straße oder an Gegenständen oft auch kritisiert. Die Politiker forderten teils sogar härtere Strafen gegen Klima-Kleber.