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Solardach-Pflicht in Bremen: Jetzt macht der Senat ernst

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Von: Fabian Raddatz

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Solardach-Pflicht in Bremen: Jetzt macht der Senat ernst
In Bremen kommt die Solardach-Pflicht. © Marijan Murat/dpa

Künftig soll jedes Haus in Bremen mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet sein. Nun hat der Senat den nächsten Schritt angekündigt.

Bremen – Das Land Bremen will bis 2038 klimaneutral werden. Um das zu erreichen, sollen im kleinsten Bundesland neue Häuser künftig mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet werden. Die Pflicht zum Solardach soll aber auch bei älteren Gebäuden bestehen – nämlich dann, wenn das Dach grundsaniert werden muss. Zwei Jahren sollen die Bauherren nach Inkraftreten des Gesetzes dafür Zeit haben.

Damit die Solardach-Pflicht wie geplant im Mai 2023 starten kann, hat der Bremer Senat nun den nächsten Schritt verkündet: Das Gesetzgebungsverfahren ist gestartet – alle relevanten Institutionen, Verbände und wichtige zivilgesellschaftliche Initiativen werden nun um Bewertung und Stellungnahme zum vorliegenden Gesetzesentwurf gebeten, heißt es in einer Mitteilung des Senats.

Solardach-Pflicht in Bremen: Jetzt macht der Senat ernst – doch wer zahlt?

„Nachdem die öffentliche Anhörung am 22. Februar 2023 abgeschlossen sein wird, werden gegebenenfalls Gesetzesanpassungen vorgenommen“, heißt es weiter. Um den Planenden, Bauenden und Eigentümerinnen und Eigentümer die Umsetzung der Bremer Solarpflicht zu erleichtern, will der Senat nach dem Inkrafttreten des Gesetzes Informations- und Beratungsangebote schaffen.

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Für die Anschaffung der Solaranlage sollen aber die Eigentümer selbst aufkommen. „Bremen strebt derzeit Förderungsmöglichkeiten an“, gab Linda Neddermann, Sprecherin des Umweltressorts, auf Nachfrage bekannt. Sie verwies auf die Beratungsmöglichkeiten des Klima Bau Zentrums.

Solardach-Pflicht in Bremen: So viel kostet eine Photovoltaikanlage

Nach Angaben des Portals energieheld.de kostet eine mittelgroße Photovoltaikanlage mit 6 Kilowatt-Peak im Durchschnitt je nach Region zwischen 8500 und 11.000 Euro inklusive Einbau (etwa 5.400 kWh pro Jahr). Da sei dann alles außer einem Stromspeicher dabei, welcher in der Regel zusätzlich 9000 bis 12.000 Euro kosten würde.

Was die Kosten etwas schmälert: Seit dem 1. Januar 2023 zahlen Käufer auf Erwerb, Lieferung und Installation einer Photovoltaikanlage keine Mehrwert- beziehungsweise Umsatzsteuer mehr. Diese Regelung schließt Komponenten wie Photovoltaikmodule, Wechselrichter oder Batteriespeicher ein. Gleiches gilt für die Erweiterung bestehender sowie den Austausch defekter Anlagen. Auch die sogenannten Balkonkraftwerke, also tragbare Solarmodule, profitieren von den Maßnahmen.

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