Helene Fischers Rippenbruch sorgt für Storno-Stress in Bremer Hotels

Storno-Stress in Bremer Hotels durch die Absage des Tourauftaktes samt zweier weiterer Konzerte von Helene Fischer in der Stadthalle (ÖVB-Arena). Die Sängerin hat sich bei Proben verletzt.
Bremen – Nein, Fans stehen am Dienstag nicht im Regen vor der Bremer Stadthalle (ÖVB-Arena) und warten auf ihren Star. Aber am Abend zuvor, da harrten einige Anhänger am Tourbus mit dem riesigen Konterfei von Multitalent Helene Fischer an der Halle aus. Die Absage des für Dienstag geplanten Tourauftakts der Sängerin sorgte nicht nur für lange Gesichter bei den Fischer-Fans, sondern aufgrund von Buchungsabsagen zugleich für jede Menge Arbeit in der Bremer Hotellerie. Tenor: „Wir sind ganz schön am Rotieren.“
Rippenbruch zwingt Helene Fischer zur Verlegung des Tourstarts in Bremen
Am Montagabend kam die Nachricht, die große Enttäuschung bei den Fans auslöste: Helene Fischer (38) hatte sich am Sonntag bei den Proben zu ihrer aufwendigen Show verletzt. Rippenbruch! Damit waren der Tourauftakt in der Bremer Stadthalle sowie zwei weitere Konzerte hier am Mittwoch und Donnerstag geplatzt. Auch die Kölner Auftritte müssen warten. Und dabei war in Bremen schon alles für die drei Shows perfekt, der Aufbau war abgeschlossen. „Seit geraumer Zeit“ wurde hier geprobt, teilte am Dienstag auf Anfrage eine Sprecherin der Agentur „Live Nation“ mit. Ob der Unfall in Bremen passiert ist oder woanders, dazu ließ sich die Sprecherin keine konkrete Antwort entlocken. In Bremen will der eine oder die andere Helene Fischer in den vergangenen Tagen gesehen haben, unklar, ob das stimmt.

Drei Konzerte mit rund 40 000 Zuschauern – was heißt die plötzliche Absage für die Verantwortlichen in der ÖVB-Arena? Nun, Hallenchef Andreas Adolph scheint wenig begeistert über die Anfrage. Das sei „Tagesgeschäft“, sagt er. Betont gleich darauf, dass er sich nicht zum Thema äußern will – und verweist auf die Agentur, die sich ebenfalls wortkarg zeigt. Selbst Nicht-Insidern dürfte klar sein, dass eine nahezu ausverkaufte Bremer Stadthalle über drei Tage keineswegs alltäglich ist.
Nicht ganz so zugeknöpft geben sich Bremer Hotels, auch wenn nicht alle genannt werden möchten. Deutlich wird in Gesprächen, dass insbesondere die Telefone seit Montagabend ununterbrochen klingeln. Viele Fans haben Zimmer gebucht, wollten im Zusammenhang mit dem Konzertbesuch ein bis drei Tage in Bremen übernachten. „Das ist jetzt jede Menge Arbeit für uns“, heißt es aus einem Hotel in der Innenstadt. Im Maritim Hotel direkt an der Stadthalle waren etwa 100 der rund 260 Zimmer von Fischer-Fans gebucht, verrät eine sehr freundliche Mitarbeiterin. Das dürften um die 200 Gäste sein, von denen einige bereits angereist waren, viele nun absagen oder umbuchen wollen. „Das Telefon steht nicht still“, sagt sie. Das Umbuchen wird allerdings schwierig, denn für Mai ist das Maritim nahezu ausgebucht. Grundsätzlich gilt, wer sein Hotelzimmer storniert, muss mit Kosten rechnen.
Das wiederum stößt bei den Gästen nicht unbedingt auf Verständnis, wie Detlef Pauls (Hotel Munte, „7 Things“, Uni-Gästehaus) sagt. Auch er hatte einige Fischer-Fans in der Leitung, die absagen oder verlegen wollten. Umbuchungen in den Mai seien aber kaum möglich: Seine Hotels sind wegen eines Kongresses in Bremen ebenfalls ausgebucht.
Helene Fischer: Zusammenarbeit mit Cirque du Soleil
Zurück zu Helene: Wer schon mal gebrochene Rippen erleiden musste, der weiß, dass Fischers Ziel, die Tour nun am 11. April in Hamburg zu starten, äußerst ehrgeizig ist. Schließlich steht die 38-Jährige nicht einfach auf der Bühne und singt, sondern vollführt akrobatische Höchstleistungen. Dafür arbeitet sie bei ihrer von den Fans langersehnten „Rausch“-Tour mit dem renommierten Cirque du Soleil zusammen. Da geht’s hoch hinaus, da muss man fit und konzentriert sein. Wie schnell ein Unglück trotz aller Fitness und Proben passieren kann, hat Helene Fischer am Sonntag selbst erlebt. Ob denn der neue Zeitplan mit einem Rippenbruch eingehalten werden kann, wird sich zeigen. Die drei Bremer Konzerte mit insgesamt etwa 40 000 Zuschauern sollen vom 10. bis 12. Mai in der Stadthalle nachgeholt werden. Die Karten behalten ihre Gültigkeit, teilte die Agentur „Live Nation“ mit. Wer zum neuen Termin verhindert ist, sollte sich an seine Vorverkaufsstelle wenden.

Genesungswünsche von Vanessa Mai an Helene Fischer
Ihre Fans wünschten der 38-Jährigen auf allen Kanälen das Beste, die meisten zeigten großes Verständnis für die Verlegung. Auch Sängerin Vanessa Mai (30) wünschte ihr schnelle Genesung. Das sei ein „Worst-Case-Szenario für jeden Künstler“, sagte Mai dem NDR. Man dürfe jedoch nicht nur an die Leute denken, sondern es sei „superwichtig, dass man dann auf sich selbst schaut“. Vanessa Mai hatte sich 2018 auf ihrer Tournee schwer verletzt. Helene Fischer hatte am Montagabend in sozialen Netzwerken gepostet: „Ich habe wirklich alles versucht, um die Verletzung zu verdrängen, aber die akuten Schmerzen und der dringende ärztliche Rat, meinen Körper zu schonen, zwingen mich zu dieser für mich schweren Entscheidung.“ Die Künstlerin entschuldigte sich bei ihren Anhängern für die Unannehmlichkeiten der Verlegung und sprach von „höheren Mächten“, die am Werk seien.
Fischer, die zuletzt 2018 auf Tournee war, hat mit „Rausch“ rund 70 Konzerte mit etwa 700 000 Zuschauern vor sich. Aus ihrer Babypause hatte sie sich 2022 mit einem Mega-Konzert in München vor 130 000 Fans zurückgemeldet.